Mit „Die Insel der Wale“ hat ein weiteres Herzensbuch von Jani Friese den Weg in eines meiner geliebten Bücherregale gefunden und einen festen Platz neben seinen zauberhaften Geschwistern ergattert.
Klappentext
Eine Reise auf der Suche nach der Wahrheit und der ganz großen Liebe. Was braucht man mehr, als das irische Flair der grünen Insel, Salz auf den Lippen, Meeresbrise im Haar und die Weite des Ozeans? Maya reist nach Irland, in der Hoffnung, dort ihre Mutter zu finden, von der sie vor vielen Jahren überstürzt verlassen wurde. Sich plötzlich Hals über Kopf zu verlieben, war dabei eigentlich nicht der Plan. Doch nachdem sie gleich am ersten Abend dem unwiderstehlichen Musiker Brendan begegnet und ihn dann ausgerechnet auf einer Whale Watching Tour wiedersieht, ist es zu spät für gute Vorsätze. Durch gemeinsame Ausflüge über die Insel und die Liebe zu den Walen, wird aus dem Urlaubsflirt schnell mehr, doch ein Schatten liegt auf Brendans Vergangenheit, der ihn immer wieder einholt.
Als Maya dann plötzlich auf eine Spur ihrer Mutter stößt, muss sie sich nicht nur mit einem tragischen Familiengeheimnis auseinandersetzen, sondern es stellt ihre neue Liebe auch noch auf eine harte Probe.
Über die Autorin
Jani Friese wurde 1970 geboren. Sie arbeitet als Intensivkrankenschwester und ist ausgebildete Tierheilpraktikerin und Heilpraktikerin. Die Leidenschaft, ihre Fantasien als Geschichten niederzuschreiben, entwickelte sich bereits in jungen Jahren. Einige Zeit lang verstaubten die Ideen zu vielen Geschichten in einer Hutschachtel unter ihrem Bett.
2012 begann sie wieder mit dem Schreiben und es entstand das erste Buch. Bis Jani Friese den Mut fand, das Manuskript einem Verlag vorzustellen, verging aber noch einige Zeit, weshalb „Liebe in der Toskana-Anastasia und Vincenzo“ erst 2016 veröffentlicht wurde. Um neue Ideen für ihre Romane zu sammeln, lässt sich die Autorin auf ihren Reisen gerne vom jeweiligen Land inspirieren.
Jani Friese lebt mit ihrem Mann, ihrem Pferd und dem Hund im schönen Münsterland und entspannt sich am besten in kreativen Pausen bei einem Ausritt in die Natur.
„Die Insel der Wale“ ist das 9. Buch der Autorin.
Meine Meinung
Intro
Ich freue mich mittlerweile immer sehr auf eine neue Geschichte aus der Feder von Jani Friese. Denn nachdem ich ja schon einige Bücher von ihr gelesen habe, weiß ich nun schon vorab, dass sie mich wieder mit ihrer zauberhaften Art zu schreiben an die imaginäre Hand nehmen und dazu einladen wird, mich an einen mir fremden und wunderschönen Ort zu träumen, mein Herz von ihren Figuren erobern zu lassen und zahlreiche Tränchen zu vergießen.
Ihr neuestes Buch „Die Insel der Wale“ bildet da keine Ausnahme.
In Irland, dem Land der grünen Wiesen mit dem ständig wechselnden Sonne,-Wind-und Regen-Mix, der klaren Luft, den rauen Klippen und dem tosenden Meer, den urigen Pubs mit Livemusik und Guinness-Bier und den Mythen um Feen und Kobolde, erlebt der Leser eine emotionale und wendungsreiche Geschichte voller Höhen und Tiefen.
Ganz dem irischen Wetter angepasst ziehen bei eben noch strahlendem Sonnenschein plötzlich dunkle Wolken herauf, der Wind frischt spürbar auf und es wird rasch kühler. Aus ersten vereinzelten Tropfen wird schnell ein ordentlicher Platzregen. Ich kann mich auf dieser Insel im Regen stehen sehen, doch nicht nur das, ich sehe auch die feucht glänzenden Gemäuer inmitten kräftig satter Grüntöne und das dunkelblaue, tosende Meer mit seinen Schaumkronen im Hintergrund. Und ich kann noch etwas: Mayas inneren Sturm fühlen! Wird er ebenso schnell versiegen wie der irische Regen, welcher der Sonne gleich wieder Platz macht oder wird ihr Aufruhr zu einem zerstörerischen Orkan?
Kennt Ihr schon meine Meinung zu „Wohin mein Herz dich trägt“?
Zur Handlung
Maya ist bei ihrem Vater in Deutschland aufgewachsen, nachdem ihre Mutter sie als kleines Kind abrupt verlassen hat, um nach Irland zurückzukehren. Über die Beweggründe schweigt ihr Vater sich beharrlich aus und selbst nach vielen Jahren ist er nicht bereit, mit Maya darüber zu sprechen und sie an ihrer gemeinsamen Vergangenheit teilhaben zu lassen.
Nach dem unerwarteten Auffinden eines merkwürdigen Schriftstückes begibt sich die junge Frau selbst auf die Spuren ihrer irischen Wurzeln. Sie möchte ihre Mutter mit Hilfe eines Privatdetektivs ausfindig machen, um endlich Antworten auf all die vielen offenen Fragen zu bekommen.
Kaum auf der grünen Insel angekommen, verliebt sich Maya nicht nur Hals über Kopf in ihre Heimat, sondern auch in den jungen Iren Brendon, der sie mit seinen faszinierenden grünen Augen von Beginn an in seinen Bann zieht.
Doch die junge Liebe steht auf äußerst wackeligen Beinen, denn Brendon trägt eine schwere Last auf seinen Schultern und Mayas Recherche führt sie zu Familiengeheimnissen, die nicht nur ihr eigenes Leben durcheinanderwirbeln und zerstören könnten.
Die Figuren
Die Protagonisten sind detailgetreu gezeichnet, wirken sehr schön lebendig und agieren authentisch.
Maya ist Tierärztin und hat sich auf die Meeresbewohner spezialisiert. Doch ihre Arbeit im „Sea Life Deutschland“ macht sie nicht vollends glücklich. Viel lieber würde sie die Tiere in Freiheit erleben. Das Wasser ist ihr Element und Maya wird eins mit dessen Bewohnern, wenn sie mit ihnen in Berührung kommt. Ihr ganzes Wesen strahlt Ruhe, Wärme, Bedachtsamkeit und Sympathie aus und sie versucht stets, die Beweggründe für die Taten ihrer Mitmenschen nachvollziehen zu können.
Brendon ist neben seinem Job als Musiker, bei dem er allabendlich mit seiner Band im Pub auftritt, Mitveranstalter von Katamaran-Touren zur Sichtung und Beobachtung von Walen. Diese nutzt er zur Aufklärung und Sensibilisierung für den Erhalt der Meeresbewohner und ihren Lebensraum. In seiner Freizeit birgt er zusätzlich sogenannte „Geisternetze“ zum Schutz der Tierwelt aus dem Meer. Er ist eine treue und ehrliche Seele, dessen irischer Glaube an die Feen einen ordentlichen Knacks bekommen hat.
Allen Nebenfiguren hat die Autorin den wohlverdienten und richtig dosierten Raum gegeben, um sich entfalten zu können und die Gesamtstruktur der Geschichte lebendig wirken zu lassen.
Der Schreibstil
Janis Friese schreibt stets flüssig und leicht verständlich. Auf ihre ganz eigene, für sie so typische hauchzarte, empathische und herzerwärmende Art, führt sie den Leser auch durch diese zauberhafte Geschichte und erobert erneut sein Herz.
Das Setting ist wie immer äußerst bildhaft und farbenprächtig gemalt. Über die gesamte Geschichte hinweg fühlt man die Liebe der Autorin zu dieser Region unserer Welt.
Die Autorin macht es ihren Figuren nie leicht, in keiner ihrer Geschichten. Stets baut sie Stolpersteine vor ihre Füße, sodass sie straucheln müssen oder lässt sie plötzlich Abzweigungen an Wegen gehen, die so nicht vorherzusehen waren. Geradlinig und einfach? Nein, keinesfalls. Und das ist auch gut so, denn welches Leben funktioniert schon so reibungslos? Ohne zu straucheln oder Umwege gehen zu müssen, würde es keine Ecken und Kanten geben, würden wir uns selbst nicht finden müssen und wären wir nicht die, die wir sind.
Den beiden Protagonisten Maya und Brendon ergeht es nicht anders. Trotz der sofortigen Faszination füreinander geht das Leben merkwürdige Wege, führt sie auf verschiedene Pfade und durch eine turbulente Zeit, dessen glückliches Ende keineswegs sicher ist. Jani Friese ist in der Lage, den Leser all diese damit verbundenen Facetten an Emotionen fühlen zu lassen. Da sind all die glücklichen Gefühlen, die man sich zwischenmenschlich vorstellen kann, aber im nächsten Moment fließen auch Angst, Zweifel, Wut und Traurigkeit mit ein. Dann ist nichts mehr wie vorher, kann es einfach nicht sein, und der Leser kommt nicht umhin, einfach emotional mitzugehen, das zu spüren, was Maya und Brendon fühlen. Tja, und dann kullern sie schon, die Tränen, und zwar nicht nur einmal im Verlauf der Handlung.
Die Autorin nutzt auch ihre neueste Geschichte wieder als Plattform und die mit der Haupthandlung verknüpfte Thematik gehört zu den aktuellsten Aufgaben unserer Zeit.
Fazit
Mit „Die Insel der Wale“ hat Jani Friese erneut eine Geschichte kreiert, die den Leser von der gemütlichen Couch abholt und auf eine zauberhafte Reise mitnimmt, bei der man glaubt, nicht nur persönlich vor Ort, sondern auch selbst Teil dieser bewegenden Geschichte zu sein, die voll von so vielem ist: Freundschaft, Zusammenhalt, Familiendramatik, Romantik und Liebe. Ein zauberhafter Roman voller Mythen, Farbenpracht und Sinnesausflügen pur!
Wie mag es sich wohl anfühlen, dieses Buch auf einem Feenhügel sitzend zu lesen, angelehnt an einen Baum, in dessen Ästen bunte Bänder flattern, angetrieben vom klaren irischen Wind? Ich stelle es mir traumhaft vor! Und nach der letzten gelesenen Seite würde es mich dann hineinziehen, in einen warmen, gemütlichen Pub, vor mir, auf dem in die Jahre gekommenen Holztisch, ein Glas Guinness und in den Ohren irische Klänge. Ja, das wäre wirklich fein. Ich glaube, hier bleibe ich, zumindest noch ein Weilchen…
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Autor: Jani Friese
- Titel: Die Insel der Wale
- Datum der Veröffentlichung: 24.08.2021
- Genre: Liebesroman
- Verlag: Independently published
- ISBN des Prints: noch nicht vorhanden
- Seitenzahl des Prints: 398
- Dateigröße des eBooks: 2170 KB
- Gelesenes Format: mobi
- Leseexemplar: ja
- Autorenwebsite
Schreibe einen Kommentar