Chris Karlden hat es schon wieder getan. Mit seinem neuesten Thriller raubt er dem Leser erneut den wohlverdienten Schlaf. Ich habe die Story vorab lesen dürfen und darf nun endlich meine Meinung zu diesem Pageturner in die Welt hinausposaunen.
Klappentext
Ein verlorenes Gedächtnis. Eine schockierende Erinnerung.
Eine grausame Wahrheit. Manchmal lässt man die Vergangenheit besser ruhen.
Vor Jahren verlor Vincent sein Gedächtnis. Plötzlich glaubt er, sich wieder daran zu erinnern, den Mord an einer jungen Frau beobachtet zu haben. Doch schon bald kann er nicht mehr ausschließen, dass diese Erinnerung trügt und nicht der dafür Verurteilte das schreckliche Verbrechen begangen hat, sondern er selbst. Ein weiterer Mord geschieht. Als die Polizei Vincent verdächtigt, ermittelt er auf eigene Faust. Dabei stößt er auf immer mehr Puzzleteile seines früheren Lebens und auf einmal wird die Wahrheit zur tödlichen Bedrohung für ihn und alle, die ihm nahestehen.
Über den Autor
Chris Karlden wurde 1971 geboren, studierte Rechtswissenschaft und arbeitet derzeit als Jurist in der Gesundheitsbranche. Von jeher hat er einen Hang zu kreativen Tätigkeiten. Bevor er seinen ersten Psychothriller „Monströs“ schrieb, welcher 2012 zum eBook-Bestseller bei Amazon wurde, schrieb er Gedichte, Kurzgeschichten, Songs und Songtexte, spielte Gitarre und beschäftigte sich mit dem Drehbuchschreiben. Außerdem arbeitete er als Videojournalist und gestaltete tagesaktuelle Fernsehbeiträge. Sein im August 2018 exklusiv bei Amazon veröffentlichter Psychothriller „Das Medikament“ wurde zum Nr. 1-Bestseller im Kindle-Shop sowie zum BILD Bestseller.
Hier findet ihr meine dazugehörige Rezension:
Chris Karlden lebt mit seiner Frau und seiner Tochter im Südwesten Deutschlands.
„Vertrau dir (nicht)“ ist das 7. Buch des Autors.
Meine Meinung
Intro
Ich muss ja gestehen, dass ich mittlerweile ein Fan von Chris Karlden bin. Denn die vier von mir bisher gelesenen Bücher haben mich restlos begeistern können. Nachdem im Februar „Der Totenrächer“ erschienen ist, habe ich gar nicht so schnell mit einer erneuten Veröffentlichung des Autors gerechnet. Umso überraschter und erfreuter war ich, als ich im April erfuhr, dass bereits ein neuer Einzelband in den Startlöschern stand. Ich konnte es kaum erwarten die Story vorab zu lesen und kann sagen, es waren ziemlich schlaflose 48 Stunden, in denen ich völlig gebannt den armen Vincent bei der Suche nach seinen Erinnerungen begleitete.
Zum Inhalt
In „Vertrau dir (nicht)“ gerät Vincents heile Welt plötzlich aus den Fugen. Während einer abendlichen Joggingrunde durch den Wald fehlt ihm plötzlich nicht nur jegliche Erinnerung an den Lauf als solches, er kann sich den Zeitsprung von über 1 Stunde ebenfalls nicht erklären. Stirnrunzelnd macht er sich auf den Heimweg und steht plötzlich einer wildfremden Frau in der geöffneten Tür seines Hauses gegenüber. Was soll das? Wieso passt sein Haustürschlüssel nicht? Und wer, verdammt nochmal, ist diese Fremde?
Vor ca. 6 Jahren hat Vincent sein Gedächtnis verloren. Jegliche Erinnerungen an die Zeit vor diesem Ereignis fehlen ihm. Plötzlich scheinen kleine Erinnerungsfetzen durchzubrechen. Doch kann er sie nicht richtig einordnen, geschweige denn erkennen, was Wahrheit oder Trugbild ist. Es ist der Beginn des Abwärts-Strudels, in den Vincents Leben und alles, woran er geglaubt hat, gezogen wird. Denn er kann niemandem trauen, im Grunde nicht einmal sich selbst.
„Vertrau dir (nicht)“ ist ein Einzelband mit einer in sich abgeschlossenen Story und kann ohne Vorkenntnisse zu den anderen Büchern des Autors gelesen werden.
Die Figuren
Mit dem Protagonisten Vincent hat Chris Karlden erneut einen beeindruckend ausgereiften, authentischen und sehr sympathischen Charakter geschaffen. Vincent arbeitet in einer Security-Firma, ist Lisa ein treuer und liebevoller Lebenspartner und Tony ein wahrer Freund. Dem Autor gelingt es mühelos, den Leser an Vincents Seite zu locken und ihn die zunehmende Verzweiflung ob der immer beängstigenderen und dramatischeren Situationen miterleben und mitfühlen zu lassen.
Doch Chris Karlden weiß auch um die nötige Präsenz der Nebenfiguren als wichtigen Teil des Gesamtkonstrukts und widmet ihnen wie immer sehr gekonnt die nötige Aufmerksamkeit. Jeder einzelnen Figur verleiht er ihre ganz eigenen charakterlichen Züge mit den jeweiligen Ecken und Kanten und schenkt ihnen den nötigen Raum in der Geschichte.
Der Schreibstil
Nachdem ich bereits einige seiner Bücher gelesen habe, war ich mir sicher, dass Chris Karlden mich auch in „Vertrau dir (nicht)“ mit seinem schriftstellerischen Können überzeugen würde, denn dass ihm das Talent zum Schreiben im Blut liegt, hat er bereits mehrfach bewiesen. Ich mag seine Art des Satz-, Kapitel- und Story-Aufbaus sehr. Sein Stil ist geradlinig und klar, ohne abzuschweifen. Die Settings sind immer bildhaft und die Plots ausgeklügelt und schlüssig. Der Autor schafft innerhalb von wenigen Worten eine gespannte und fesselnde Atmosphäre, der kein Leser entkommen kann. Wer glaubt, das Buch leichtfertig zur Nachtruhe aus der Hand legen zu können, ist bei ihm falsch gestrickt. Zu sehr verführt Chris Karlden seine Leser dazu, immer weiter zu lesen. Er streut regelmäßig kleine Brotkrumen zum Erhaschen von des Rätsels Lösung, um gleichzeitig neue Irrwege zu legen, die den Leser vom vermeintlich richtigen Weg abbringen.
Fazit
Mit „Vertrau dir (nicht)“ ist Chris Karlden einmal mehr ein genialer Psychothriller gelungen. Anhand einer spannungsgeladenen, rasanten, wendungsreichen, sehr gut konstruierten und schlüssigen Story reißt er den Leser mit Hilfe ausgefeilter Charaktere einfach mit sich. Vincents Suche nach seinen Erinnerungen und somit seiner Vergangenheit wird garantiert jeden Thriller-Liebhaber begeistern können und sicherlich sogar den ein oder anderen neuen Chris-Karlden-Fan hervorbringen.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Autor: Chris Karlden
- Titel: Vertrau dir (nicht)
- Datum der Veröffentlichung: 22.06.2020
- Genre: Thriller
- Verlag: Independently published
- ISBN des Prints: 979-8653656842
- Seitenzahl des Prints: 316
- Dateigröße des eBooks: 1704 KB
- Gelesenes Format: mobi-Datei
- Leseexemplar: ja
- Autoren-Website: www.chriskarlden.de
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