Klappentext
Ex-SEAL Shane Miller glaubt, dass ihn nach seiner unehrenhaften Entlassung nichts mehr erschüttern kann. Doch plötzlich befindet sich die Menschheit im Krieg. Ein Virus verwandelt Tote in hungrige Bestien. Gemeinsam mit der Krankenschwester Ana begibt sich Shane auf die Suche nach ihren Familien. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt und die nach Fleisch kreischenden Monster sind nicht ihre einzigen Feinde.
Ein rasanter Trip, der nur eins zum Ziel hat: Überleben!
Über die Autorin
Jasmin Knappenberger wurde 1989 als jüngstes von drei Kindern geboren. Nach erfolgreichem Realschulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung in der Gastronomie und arbeitet heute als Barkeeperin. Bereits seit ihrer frühen Kindheit war es ihr großer Traum Geschichten zu schreiben. Thematisch haben es ihr die Geheimdienste und Spezialeinheiten jeden Landes, vor allem aber die US Navy SEALs, besonders angetan. Unter dem Pseudonym „Cleo Adams“ erschien 2014 ihr Debüt „Adam – Love Keeper“.
In den letzten Jahren wuchs neben der Begeisterung für tapfere Helden auch die Faszination zu Zombies und dem Überleben in einer dystopischen Welt. Sie ist ein Fan von »The Walking Dead« und »Zombieland«, war jedoch mit manchen Handlungssträngen und Entwicklungen nicht immer ganz zufrieden. In „Searching ParadiZe“ hat Jasmin Knappenberger nun ihre beiden Faibles kombiniert und eine Zombie-Reihe nach ihren eigenen Vorstellungen kreiert.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann, ihrer Tochter und einer Katze in Mittelfranken.
„Searching ParadiZe – Der Ausbruch“ ist Band eins der Reihe.
Meine Meinung
Ich habe mich bei einer Ausschreibung beim Blutwut-Verlag für dieses Buch beworben, denn der Klappentext ist mir sofort ins Auge gesprungen. Ich liebe Dystopien, allerdings hatte ich auch ein wenig Angst ob der „Blutigkeit“ der Story, denn auch wenn ich Zombie-Geschichten total gern mag und auch die Filme liebe, so darf eine von mir zu lesende Geschichte nicht zu sehr ins Detail gehen und nicht jede Szene zu „splatterhaft“ sein. Bei einem Film kann man die entsprechenden Szenen überspringen oder einfach kurz die Augen schließen, was bei einem Buch so nicht möglich ist … ok, man könnte die Sequenzen überfliegen, aber das ist ja nicht meine Intention beim Lesen. Außerdem müssen für mich die apokalyptischen Darstellungen, das zwischenmenschliche Miteinander und die Horror-Szenen gut harmonieren und sich die Waage halten. Keines davon darf zu kurz kommen, denn nur so entsteht für mich das entsprechende Feeling. Die Story nicht zu sehr in eine der Richtungen abdriften zu lassen ist ein schmaler Grad.
In „Searching ParadiZe-Der Ausbruch“ werden Shane Miller und sein Team zu einem Einsatz gerufen, doch dieser verläuft ganz und gar nicht nach Plan. Entgegen allen Anordnungen sieht der Navy SEAL nur einen einzigen Ausweg. Schwer verwundet und aus seiner Einheit entlassen landet er schließlich in einer Klinik in Pittsburgh. Hier soll er genesen und neue Lebenspläne schmieden, doch plötzlich geht Merkwürdiges an diesem Ort vor. Patienten werden verlegt, eine Quarantänestation eingerichtet. Eines Nachts eskaliert die Situation und Shane sieht sich mit etwas konfrontiert, das in seinen Augen bis dato keinerlei Realitätspotential hatte. Noch während sein Verstand das Geschehen zu realisieren versucht und er sich fragt, warum die Menschen plötzlich zu hungrigen Bestien werden, bleibt ihm zusammen mit der Krankenschwester Ana nur die Flucht. Die Welt ist im Wandel und das in einem rasanten Tempo…
Die Protagonisten verfügen über die nötige charakterliche Tiefe und sowohl Shane als auch Ana konnten mein Leserherz erobern.
Shane ist trotz seiner Verletzung und der unehrenhaften Entlassung noch immer ein Seal durch und durch. Er ist eine Kampfmaschine und strategisch zu denken ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Seine Handlungen sind immer gut organisiert und er hat sich in jeder Lage physisch, mental und emotional unter Kontrolle. Er verkörpert die Heldenfigur, ist mit einem sozial denkenden, sympathischen und warnherzigen Charakter ausgestattet und sein Beschützerinstinkt hat mein Herz erobert.
Ana ist eine „toughe“ junge Frau, die in der Lage ist, rasch zu agieren und sich in Notsituationen nicht einschüchtern zu lassen. Als Krankenschwester hat sie zudem eindeutig ein ausgeprägtes Helfersyndrom. Sie ist immer zugewandt, besorgt und kümmert sich um jeden, der ihre Unterstützung benötigt, ob er es will oder nicht. Ihr warmherziges Wesen hat etwas sehr Tröstliches in dieser untergehenden Zivilisation. Auch die Nebenfiguren wurden gut gewählt und ihrer jeweiligen Rolle entsprechend gut ausgearbeitet, sie unterstützen an den richtigen Stellen den Informationsfluss bezüglich der Vergangenheit, dem Sozialverhalten und dem Lebensumfeld der Beiden.
Jasmin Knappenbergers flüssiger Schreibstil lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen. Zu keiner Zeit hatte ich Schwierigkeiten, der Handlung folgen zu können.
Wie eingangs erwähnt ist es schwierig, die für mich richtige Mischung hinzubekommen. Sich zu sehr auf die Endzeitstimmung und die zwischenmenschliche Ebene zu konzentrieren, kann die Story langatmig werden lassen, eine zu zombiefixierte beziehungsweise „splatterhafte“ Handlung lässt sie auf mich schnell flach und ab einem gewissen Grad auch abstoßend wirken. Jasmin Knappenberger ist es aus meiner Sicht gelungen, diese Waage zu halten. Die Zombieszenen sind blutig, ohne zu sehr ins Detail zu gehen oder sich thematisch dort “festzubeißen“ und die Story ist durchweg spannend und rasant geschrieben. Das Setting ist bildhaft in Szene gesetzt und sämtliche Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass ich mich in sie hineinversetzen und auch emotional mitgehen konnte.
„Searching ParadiZe-Der Ausbruch“ ist der sehr gelungene und durchweg spannende Auftakt einer Zombie-Reihe mit einer anschaulich gezeichneten dystopischen Welt, sympathischen Protagonisten und nicht zu dominierenden blutigen Szenen, sodass auch zartbesaitete Leser ihren Spaß an der Story haben werden.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es mit Shane und Ana weitergeht.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
Autor: Jasmin Knappenberger
Titel: Searching ParadiZe – Der Ausbruch
Format: mobi-Datei
Verlag: Blutwut Verlag
Seiten: 286
Jürgen Pflug ( Gordon Capra) meint
Zunächst einmal Hut ab, Perücke runter zur hervorragenden Arbeit der Rezensorin. Ein solches Engegement dürfte in der heutigen Zeit nur noch selten anzutreffen sein. Bitte weiter so.
Ich habe das Buch auf deine Empfehlung hin gekauft und bin sehr angetan. Zur Zeit bin ich auf Seite 132 und damit knapp zwei Drittel durch. Ich stimme zu, dass die Ausgewogenheit und der flüssige Schreibstil eine Freude bereitet und auch diverse Überraschungsmomente, wie etwa im Hause des Majors keine Langeweile aufkommen lassen. Auch ich freue mich bereits auf den nächten Band…Chapau, Jasmin!
Louise meint
Hallo lieber Jürgen,
ich danke dir ganz herzlich für deinen so schönen Kommentar! Es freut mich sehr, dass dir meine Beiträge gefallen. „Searching Paradize“ fand ich richtig gut und war bereits sehr gespannt auf die Fortsetzung. Leider ist der „Blutwut-Verlag“ aufgrund der Corona-Krise in die Knie gezwungen worden und ich bin bisher nicht im Bilde, wie es nun für Band 2 weitergehen wird. Ich hoffe sehr, dass er anderswo oder als Selfpublisher-Projekt einen Weg auf den Buchmarkt findet!
Herzliche Grüße,
Louise