Mit „Ein zauberhafter Weihnachtswunsch“ hat mich Jani Friese nicht nur auf wundervolle Weise auf die kommende Advents- und Weihnachtszeit eingestimmt, sondern mir auch mehr als nur ein einzelnes Tränchen entlockt.
Klappentext
Weihnachtszauber und Plätzchenduft? Von all dem will Thilda nichts wissen. Doch als sie der geheimnisvollen Lillybeth und ihrem charmanten Enkel Nicolas begegnet, findet sie sich plötzlich mitten in einem Weihnachtsmärchen wieder.
Thilda will mit all dem Weihnachtstrubel nichts zu tun haben. Nicht einmal ihrem Sohn Finn zuliebe ist sie bereit, Plätzchen zu backen und Weihnachtslieder zu singen. Die Erinnerungen an ihre Großeltern sind zu schmerzhaft.
Als sie jedoch auf einer verschneiten Straße der geheimnisvollen Lillybeth begegnet, ändert sich alles. Die alte Dame erinnert sie sehr an ihre verstorbene Großmutter. Doch anscheinend weiß sie nicht mehr, wo ihr Zuhause ist, daher beschließen Thilda und Finn, sie vorerst bei sich aufzunehmen. Als sie am nächsten Tag Lillybeths umwerfenden Enkel Nicolas begegnet, ist Thilda auf Anhieb verzaubert. Alles könnte perfekt sein, wären da nur nicht diese verflixten Weihnachtstraditionen und Annabell, die grässliche Verlobte ihres Traumprinzen. Auch Oma Lillybeth kann sie nicht ausstehen und lässt daher nichts unversucht, Thilda und Nicolas zu verkuppeln.
Wird ihr das Wunder gelingen, Thildas Herz wieder für Weihnachten zu öffnen?
Über die Autorin
Jani Friese wurde 1970 geboren. Sie arbeitet als Intensivkrankenschwester und ist ausgebildete Tierheilpraktikerin und Heilpraktikerin. Die Leidenschaft, ihre Fantasien als Geschichten niederzuschreiben, entwickelte sich bereits in jungen Jahren. Einige Zeit lang verstaubten die Ideen zu vielen Geschichten in einer Hutschachtel unter ihrem Bett.
2012 begann sie wieder mit dem Schreiben und es entstand ihr erstes Buch. Bis sie den Mut fand, das Manuskript einem Verlag vorzustellen, verging aber noch einige Zeit, weshalb „Liebe in der Toskana-Anastasia und Vincenzo“ erst 2016 veröffentlicht wurde. Um neue Ideen für ihre Romane zu sammeln, lässt sie sich auf ihren Reisen gerne vom jeweiligen Land inspirieren.
Jani Friese lebt mit ihrem Mann, ihrem Pferd und dem Hund im schönen Münsterland und entspannt sich am besten in kreativen Pausen bei einem Ausritt in die Natur.
„Ein zauberhafter Weihnachtswunsch“ ist das 7. Buch der Autorin.
Meine Meinung
Intro
Im Herbst 2019 hatte Jani Friese die Idee zu dieser Weihnachtsgeschichte und da sie mit „…über uns die Dächer von Rom“ mein Herz erobert hat, wollte ich das neue Buch der Autorin unbedingt lesen. Hinzu kam, dass ich mich trotz der frühen Novembertage, aufgrund ihrer Düsternis und Tristheit, bereits nach ein wenig weihnachtlicher Stimmung und Lichterglanz sehnte. Bekommen habe ich ein traumhaftes Märchen, dass mich nicht nur in eine intensive Advents- und Weihnachtsstimmung versetzte, sondern auch mein Herz zum Schmelzen gebracht hat!
Hier findet ihr übrigens nochmal meine Meinung zu „…über uns die Dächer von Rom“:
Zur Handlung
Seit ihrem 12. Lebensjahr hat Thilda ihr Herz für den Zauber der Weihnachtszeit verschlossen und die damit verbundenen Gefühle tief in sich vergraben, hinter massiven Mauern, damit sie nie wieder an die Oberfläche schwappen und die Erinnerungen sie zu überwältigen drohen. Nicht einmal die bedingungslose Liebe zu ihren Sohn Finn vermag die Tür zu diesem innerlichen Kellergewölbe zu öffnen, auch wenn ab und an etwas Luft durch die alten Fugen zu sickern scheint, wenn ihr Finn kleinste Zugeständnisse abringt.
Bis die beiden an einem kalten und verschneiten Tag auf eine alte Dame treffen und ihr aus der Not helfen. Lillibeth hat etwas an sich, dass nicht nur Thildas Herz sofort berührt, sondern auch das des kleinen Finn im Sturm erobert. Und auch von deren Enkelsohn Nicolas ist Thilda sofort angetan. Viel zu angetan, wenn man bedenkt, dass er bereits mit Anabell verlobt ist. Hinzukommen die unsäglichen Traditionen hinsichtlich der Avents-und Weihnachtszeit, welche Nicolas und Lillibeth geradezu zu zelebrieren scheinen. Nein, das ist nichts für Thilda! Beides nicht! Doch die alte Dame ist da ganz anderer Meinung. Kann es ihr gelingen, Thildas Herz für den Zauber der Weihnachtszeit zu erweichen?
Die Figuren
Die Geschichte kommt fast ohne Nebenfiguren aus, wird dafür aber von den vier Protagonisten bestimmt. Denn auch wenn sich die Handlung primär um Thilda und Nicolas dreht, so stehen Thildas Sohn Finn und Nicolas` Oma Lisbeth keinesfalls in ihren Schatten. Aus meiner Sicht hat jeder von ihnen eine gleichgestellt hohe Wichtigkeit in diesem Märchen. Alle vier sind unersetzlich für den Verlauf der Handlung und voneinander abhängig für die Erfüllung ihrer jeweiligen Wünsche. Die Charaktere sind ganz wundervoll ausgearbeitet und wirken sehr lebendig.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Figuren in jedem Buch der Autorin mit einem unglaublich liebevollen Blick gezeichnet sind, weshalb es gar nicht anders sein kann, als dass die Autorin ein Menschenfreund ist und sich gern in ihrer Gesellschaft befindet. Sie scheint ein sehr zugewandtes Wesen zu haben, denn selbst den schwarzen Schafen beziehungsweise Antihelden unter ihren Figuren kann man als Leser nie lange böse sein und hat am Ende sogar immer einen Funken Verständnis für ihre Argumente und Handlungen übrig.
Thilda, bis zu ihrem 12. Lebensjahr bei ihren Großeltern aufgewachsen, ist eine starke junge Frau, die in ihrem Leben schon so einiges meistern musste. Alleinerziehend kümmert sie sich liebevoll um ihren kleinen Sohn und arbeitet in einer Wohngruppe für Demenzkranke Menschen. Thilda liebt diese Arbeit und ist sozial sehr engagiert.
Der kleine Finn ist ihr ein und alles und ein wahres Goldstück. Dieser süße kleine Fratz erobert mit seinem fröhlichen Wesen und dem strahlenden Kinderlachen das Herz des Lesers im Sturm.
Lisbeth, auch Lillybeth genannt, ist eine herzeinnehmende alte Dame von edler Herkunft, die Dinge zunehmend zu vergessen oder durcheinanderzubringen scheint. Sie verkörpert das Wesen der herzflutenden liebevollen Oma, wie sie sich ganz sicher jedes Kind wünscht.
Ihr Enkel Nicolas wurde von Lillybeth großgezogen seit er 6 Jahre alt war und ist zu einem freundlichen, wohlerzogenen, stattlichen und sehr attraktiven jungen Mann herangewachsen, der sehr liebevoll für seine Großmutter sorgt.
Doch jedes Märchen verfügt auch immer über einen finsteren Widersacher. Diese Figur verkörpert die Immobilienmaklerin und Nicolas` Verlobte Anabell. Sie ist der typische Hausdrache und ihre nervige Stimme klingt mir jetzt noch in den Ohren. Anabells Verhalten löste in mir den drängenden Wunsch aus, die auf Stöckelschuhen durch die Gegend stolzierende feine Dame einfach mal kräftig zu schubsen.
Der Schreibstil
Ich habe den Schreibstil von Jani Friese bereits in ihrem wundervollen Buch „..über uns die Dächer von Rom“ kennengelernt und mag ihn einfach sehr, sehr gern. Ihre Art, Worte zu Papier zu bringen, hat so eine Leichtigkeit, die den Leser wie auf einer kleinen Wattewolke durch die Geschichte trägt.
Aus ihren Geschichten strömt so viel Wärme und Nächstenliebe, dass man sich als Leser darin eingehüllt fühlt, wie in eine kuschelige Decke abends vor dem Kamin und dieses Gefühl hat Suchtpotential, denn zugegeben, wer mag es nicht, sich so geborgen und heimelig zu fühlen.
Auch in dieser Geschichte greift die Autorin eine wichtige Thematik auf und beleuchtet sie sehr emphatisch und sensibel sowohl von Seiten der Betroffenen als auch ihren Angehörigen.
Die Weihnachtszeit scheint etwas ganz Besonderes für die Autorin zu sein, denn dieses Gefühl spürt man auf jeder Seite. Der Duft nach Plätzchen und Tanne kribbelt in der Nase und zusammen mit dem Geschmack des Glühweins und dem Glanz der warmen Kerzenlichter fluten sie das Gehirn des Lesers. Sie lassen Bilder aus eigenen Kindheitstagen aufleben und berühren zärtlich jede Faser des Herzens.
Fazit
„Ein zauberhafter Weihnachtswunsch“ ist eine absolut herzerwärmende Weihnachtsgeschichte, die nicht nur ein magisches Tor zur Kindheit öffnet und das Gefühl für die Weihnachtszeit in die Herzen trägt, sondern auch ganz viel verliebtes Herzklopfen beim Leser heraufbeschwört. Es ist ein Märchen, so süß und wärmend wie heißer Tee mit Kandis an kalten Wintertagen und so befriedigend wie warme Plätzchen mit Zuckerguss. Jani Frieses Bücher sind Balsam für die Seele! Sie haben die Kraft, Licht ins Dunkel zu bringen und geschundene Herzen zu heilen und zu trösten.
P.S. Es finden sich zwei sehr leckere Rezepte im Anhang, von denen ich eines mit meinen Kindern ausprobiert habe. Von dem großen Berg an Keksen sind nach 2 Tagen einzig ein paar Krümel und dieses Foto übriggeblieben.
P. P. S. Den kleinen versteckten Hinweis zu einem ihrer früheren Werke habe ich sehr wohl bemerkt und er hat mir einen wohligen Erinnerungssprung beschert, der mich für wenige Sekunden in die Geschichte zurückkatapultierte und mein Herz einen Extra-Schlag machen ließ.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Autor: Jani Friese
- Titel: Ein zauberhafter Weihnachtswunsch
- Datum der Veröffentlichung: 03.11.2020
- Genre: Lovestory/Belletristik
- Verlag: Books on Demand
- ISBN des Prints: 978-3752629309
- Seitenzahl des Prints: 294
- Dateigröße des eBooks: 1309 KB
- Gelesenes Format: mobi
- Leseexemplar: ja
- Autoren-Website

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