Mit „Der Fluch von Ashburn House“ von Darcy Coates habe ich mich auf ein neues Genre eingelassen und war schlagartig extrem begeistert vom Horror-Subgenre *Haunted-House*.
Klappentext
Als Adrienne vor der Haustür des gotischen Hauses ankommt, hat sie nur einen Koffer, 20 Dollar und ihre Katze. Sie weiß nicht, warum Tante Edith ihr Ashburn vermacht hat, aber es ist ein Erbe, das sie unmöglich ablehnen kann.
Adrienne glaubt nicht an Geister, aber wie sonst lässt sich erklären, was in den nächsten Tagen passiert? Und dann entdeckt sie im Wald ein verstecktes Grab …
Etwas Böses lebt in Ashburn House. Etwas Unnatürliches, dessen hungrige Augen Adrienne wachsam beobachten. Und es hat ein schreckliches, unverzeihliches Geheimnis.
Über die Autorin
Darcy Coates lebt mit ihrer Familie, einer Katze und einer Hühnerschar an der Central Coast von Australien. Ihr Zuhause ist auf allen Seiten von hügeliger Wildnis umgeben und sie würde es nicht anders haben wollen.
Sie ist die USA Today-Bestsellerautorin von über einem Dutzend Horror- und Spannungsromanen.
Beim Festa Verlag sind bisher erschienen:
- Der Fluch von Carrow House
- Der Fluch von Ashburn House
- From Below-Die Toten warten
- Es spukt in Craven Manor
Meine Meinung
Intro
Was hilft einem aus den Tiefen einer schwerwiegenden und langanhaltenden Leseflaute? Richtig, den Blick in neue Richtungen zu wagen. Die Fühler auszustrecken nach anderen Bereichen, die einen begeistern könnten, kann unheimlich hilfreich sein, wenn man die sich wiederholenden Primärthematiken innerhalb der eigenen Lesegewohnheiten gerade so gar nicht anziehend findet.
Während meiner niederschmetternden „Lese-Ebbe“ habe ich meine Freizeit damit verbracht, mich durch eine Vielzahl von „Lets Plays“ von Horror-Games zu wühlen, und dabei entdeckt, dass ich mich ganz besonders für die mit einer Haunted-House-Handlung begeisterte. Spuk, Geister und Flüche…ja, dieser Nervenkitzel gefiel mir unheimlich gut! So entstand der Drang, es doch auch einmal mit einem Buch aus dieser Sparte zu versuchen. Bei meinen Recherchen stieß ich auf die Australierin Darcy Coates und den Festaverlag. Die Autorin war mir bis dato gänzlich unbekannt, der Verlag allerdings durch meine jahrelange Buch-Bubble-Liebe durchaus ein Begriff. Dennoch hatte ich bisher kein Buch aus ihrem Programm gelesen. Das war dann just der Moment, in dem sich dies mit „ Der Fluch von Ashburn House“ änderte.
Tja, was soll ich sagen: Ich habe mittlerweile mehr als nur dieses eine Buch von Darcy Coates gelesen und kann sagen, dass ich nicht nur eine große Liebe für diese Art von Horror entwickelt habe, sondern der Festaverlag wie eine Bombe bei mir einschlug.
Zur Handlung
Mit einem Koffer in der Hand, ihrem Kater Wolfgang unter dem Arm und 20 Dollar im Portemonnaie kommt Adrienne in Ashburne House an. Sie hat das gotische Haus von ihrer Tante Edith geerbt, selbst aber nur wenige, sehr verblasste Erinnerungen an diese familiäre Verwandtschaft. Das alte und düstere Gemäuer strahlt etwas Unheimliches aus, doch die junge Frau hat keine Wahl, denn Ashburne House ist ihre einzige Möglichkeit einer Bleibe für sich und ihren Kater. Adrienne ist eigentlich nicht ängstlich oder glaubt gar an Geister, und doch geschehen in den folgenden Tagen äußerst seltsame Dinge, die sich mit jeder Nacht, die die Beiden in diesen Räumlichkeiten verbringen, immer mehr zuspitzen. Etwas Böses lebt innerhalb dieser Wände! Es lauert, beobachtet und jagt. Es wehrt sich gegen Adriennes Anwesenheit, denn es verbirgt ein schreckliches Geheimnis.
Die Figuren
Es gibt nicht sehr viele Charaktere in und um Ashburn House, aber die wenigen sind unglaublich gut gezeichnet. Lebhaft und authentisch agierend ziehen sie den LeserIn zu dem verwitterten, von einem vertrockneten Wald umgebenen Haus auf dem Hügel.
Die Protagonistin Adrienne ist eine willensstarke junge Frau, die sich eigentlich nicht so schnell beeindrucken lässt. Auch wenn die sich häufenden Vorkommnisse zunehmend unheimlich und immer finsterer werden, stellt sie sich ihnen mutig und kämpferisch entgegen, denn wer oder was auch immer dafür verantwortlich ist, sie würde sich ihr neues Zuhause auf keinen Fall nehmen lassen.
Alle anderen Figuren sind in ihren charakterlichen Eigenschaften vielfältig vertreten. Es gibt neugierige, freundliche und hilfsbereite Personen, aber auch äußerst bösartige voll tiefsitzender Rachegelüste.
Der Schreibstil
Der Schreibstil von Darcy Coates ist richtig schön flüssig und sehr schön leicht zu lesen. Hat man das Buch einmal aufgeschlagen, wird der LeserIn bedingungslos in den Bann von Ashburn House gezogen. Die Autorin schafft es von Beginn an ausgesprochen gut, ein schaurig-schönes Gruselgefühl aufkommen zu lassen. Sie erzeugt ein Kribbeln im Nacken, Gänsehaut auf den Armen und lässt das Herz schneller schlagen.
Die Handlung ist gut konstruiert und schlüssig. Der rote Faden lässt sich jederzeit gut verfolgen, auch dann, wenn in dem selbst tagsüber so düsteren Haus die nächtlichen Schatten heraufziehen und die Stromversorgung regelmäßig wegbricht.
Atmosphärisch dicht und mit einer sich von Nacht zu Nacht steigernden Spannung lockt Darcy Coates den LeserIn immer näher an das dunkle Geheimnis heran, welches Ashburn House umgibt. Dieses einsam stehende, hundert Jahre alte Anwesen inmitten eines toten Waldes ist ein perfektes Setting für dieses Genre und wurde von der Autorin richtig gut in Szene gesetzt. Ich habe sämtliche Räume mit den alten Möbeln und die altmodische Kleidung in den Schränken vor meinem inneren Auge gesehen, den muffigen Geruch in der Nase gehabt, die knarzenden Dielen gehört und die Dunkelheit um mich herum gefühlt.
Fazit
Mit „Der Fluch von Ashburn House“ hat mir Darcy Coates allerfeinstes Haunted House-Gruselvergnügen bereitet, dass mich mit einem Schlag aus meiner Leseflaute befreit hat. Ich bin absolut begeistert und frage mich fast verzweifelt, warum ich eigentlich meine Sinne noch nie in diese Literatur-Richtung ausgestreckt habe! Ich versuche momentan, es mir nun mit „alles hat seine Zeit“ schönzureden. Ob es gelingt? Nicht wirklich!
Hilfe, ich habe viel aufzuholen! Mögen meine Bücherregale noch genug Platz für ein neues Genre haben, denn es ist sicher nicht nötig zu erwähnen, dass ich mir definitiv nicht nur sämtliche anderen bisher übersetzten Bücher der Autorin zulegen, sondern auch weitere Autoren dieses Horrorgenres sehr genau begutachten werde.
Sonderpunkt zum Print aus dem Festaverlag
Mit diesem Buch habe ich erstmals eine Printausgabe aus dem Festaverlag in den Händen gehalten. Dabei sind mir ein paar positive Dinge aufgefallen, die ich nicht unerwähnt lassen möchte:
Die Gestaltung des Taschenbuches gefällt mir ausgesprochen gut. Die Haptik des Umschlags ist auffallend stabil und sehr schön griffig. Das Cover wurde zur Handlung passend gewählt und spiegelt perfekt das Setting und die Atmosphäre von Ashburn House. Die Buchbindung am Rücken ist sehr schön fest, dabei aber dennoch so gekonnt geklebt, dass die Seiten richtig „floppi“ beim Blättern sind. Somit kann das Buch sehr schön weit geöffnet werden, ohne Leserillen riskieren zu müssen. Auffallend gut ist auch die Übersetzung aus dem Englischen, fließend und fehlerfrei.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Darcy Coates
- Der Fluch von Ashburn House
- Datum der Veröffentlichung: 28.06.2022
- Genre: Horror
- Verlag: Festa Verlag
- ISBN des Prints: 978-3986760069
- Seitenzahl des Prints: 400
- Dateigröße des eBooks: 1969 KB
- Gelesenes Format: Print/Taschenbuch
- Rezensionsexemplar: Nein
- Autoren-Website
- Verlags-Website
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