Jani Friese entführt die Leser*in mit ihrem neuesten Liebesroman nach Italien. „Das Leuchten der blauen Lagune“ spielt im wundervollen Venedig, der Stadt des Wassers, der vielen Kanäle und auf Stelzen gebauten Häuser. Der Karneval in Venedig ist einzigartig und übt eine besondere Faszination aus, von der sich die Autorin für dieses Buch hat anstecken lassen.
Klappentext
Was immer hinter uns liegt und wie steinig der Weg vor uns auch erscheint, es ist nie zu spät, um der Liebe eine zweite Chance zu geben.
Eine Hochzeit mitten im Karneval von Venedig – Romantik pur. Der Job als Trauzeugin erweist sich jedoch als äußerst anstrengend. Ausgerechnet Fabrizio, der Mann, der Isabella vor Jahren das Herz gebrochen hat, soll bei den Hochzeitsvorbereitungen ihrer besten Freundin helfen. Noch immer versprüht er seinen Charme wie Casanova persönlich. Die Funken fliegen nur so, und Fabrizio wirbelt Isabellas Gefühlswelt erneut heftig durcheinander. Als dann auch noch die Hochzeitslocation wortwörtlich ins Wasser fällt, ist das Chaos perfekt. Es gibt nur eine Rettung: der prächtige Palazzo von Fabrizios seltsamer Tante Donna, die auf einer zauberhaften Insel inmitten der Lagunen lebt. Isabella versucht alles, damit die verschrobene alte Dame in ihren Plan für die Hochzeitsfeier einwilligt. Dabei stößt sie auf ein verborgenes Familiendrama, welches sie mehr mit ihrer eigenen schmerzlichen Vergangenheit konfrontiert, als ihr lieb ist. Wird sie den Mut finden, alles hinter sich zu lassen und ihrem Herzen zu folgen?
Über die Autorin
Jani Friese wurde 1970 geboren. Sie arbeitet als Intensivkrankenschwester und ist ausgebildete Tierheilpraktikerin und Heilpraktikerin.
Die Leidenschaft, ihre Fantasien als Geschichten niederzuschreiben, entwickelte sich bereits in jungen Jahren. Einige Zeit lang verstaubten die Ideen zu vielen Geschichten in einer Hutschachtel unter ihrem Bett.
2012 begann sie wieder mit dem Schreiben und es entstand das erste Buch. Bis Jani Friese den Mut fand, das Manuskript einem Verlag vorzustellen, verging aber noch einige Zeit, weshalb „Liebe in der Toskana-Anastasia und Vincenzo“ erst 2016 veröffentlicht wurde.
Um neue Ideen für ihre Romane zu sammeln, lässt sich die Autorin auf ihren Reisen gerne vom jeweiligen Land inspirieren.
Jani Friese lebt mit ihrem Mann, ihrem Pferd und dem Hund im schönen Münsterland und entspannt sich am besten in kreativen Pausen bei einem Ausritt in die Natur.
„Das Leuchten der blauen Lagune“ ist das 10. Buch der Autorin.
Meine Meinung
Intro
Ich freue mich stets, wenn ich erfahre, dass Jani Friese ein neues Buch geschrieben hat. Denn das heißt für mich, dass ich in absehbarer Zeit wieder in meine besondere „Wohlfühlwelt“ abtauchen darf. Für diejenigen, die wissen, dass die Autorin auch stets gesellschaftlich und emotional kritische Themen in ihre Geschichten einbaut, mag meine Äußerung etwas eigentümlich klingen. Für mich ist es das aber überhaupt nicht. Denn in Janis Büchern erlebe ich so viel gleichzeitig. Ich begegne stets Menschen, deren warmherzige Charaktere mein Herz mit allerlei Emotionen füllen. Ihr Herzklopfen bubbert zu mir herüber und lässt meines schneller schlagen. Ihre Aufregung versetzt meine Härchen in Aufruhr und verursacht eine Gänsehaut. Und ja, auch ihre schweren Zeiten, die schlimmen Bilder in ihren Köpfen werden zu meinen. Ich fühle ihr Leid und ihre Ängste und Nöte. Aber auch das ist positiv zu sehen, denn sie gehören dazu und machen die Charaktere aus. Gleichzeitig helfen sie mir, zu reflektieren, nicht wegzuschauen und Dinge anzugehen und zu verarbeiten.
Um mich dabei rundum geborgen zu fühlen, entführt mich die Autorin stets an Settings, wo Sonne, Wind und Meer die Haut berühren und die Gerüche die Nase kitzeln. Dies sind Orte, die die Autorin selbst bereist hat und sie deshalb so bildhaft für uns Leser*innen zu zeichnen vermag.
Aus all diesen Gründen habe ich mich auf „Das Leuchten der blauen Lagune“ sehr gefreut und kann im Nachhinein erneut sagen: Jani Friese hat mich wieder tief berührt und mit der eingearbeiteten Thematik geheilt. Warum ich das so formuliere? Weil ich das, was der Protagonistin widerfahren ist, selbst erlebt habe. Und genau deshalb weiß ich auch, wie sich das anfühlt und was das mit einem macht. Ich danke Jani dafür, wie zart und liebevoll sie damit umgegangen ist und was für einen schönen Raum sie diesem Thema gegeben hat.
Triggerwarnung: Jani Friese schenkt in diesem Buch zwei emotional kritischen Thematiken einen Raum, wobei eines als Hauptthema gesetzt ist. Dennoch könnten beide auf Leser*innen psychisch belastend wirken.
Zur Handlung
Isabella lässt Deutschland samt Ehemann Marcel für ein paar Wochen hinter sich. Sie reist nach Venedig, um ihrer besten Freundin Caro bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen. Diese Auszeit wird Bella gut tun und Abstand zu der schweren Zeit, die hinter ihr liegt, bringen. Doch geht das überhaupt? Kann man das Erlebte überhaupt hinter sich lassen und einfach weitermachen? Zu all ihrem Gefühls- und Gedankenchaos inmitten der ganzen Organisation gesellt sich dann auch noch Fabrizio, der beste Freund des Bräutigams und Isabellas Exfreund. Allein seine Präsenz wirbelt sämtliche alten, längst verschütteten Emotionen auf, welche sie zusätzlich verwirren. Als die jungen Leute dann plötzlich kurz vor der Hochzeit unerwartet ohne Location dastehen, ist die Verzweiflung komplett, denn es ist Karnevalszeit und sämtliche Räume sind ausgebucht. Sie haben nur noch eine Möglichkeit und Isabella bleibt keine Wahl, wenn sie die Hochzeit retten will. Sie muss sich mit Fabrizio zusammentun und seine eigenwillige Tante dazu bringen, ihren prächtigen Palazzo zur Verfügung zu stellen. Doch welchen Preis wird das für die Beteiligten haben?
Die Figuren
Jani Friese kann einfach richtig gut lebendige und seelenoffene Charaktere zeichnen, dem man als Leser*in bis ins hinterste Ecklein des Herzens folgen kann. Das mag an ihrem ganz persönlichen Charakter liegen, trägt sie ihre Liebe doch stets nach außen gerichtet und den Mitmenschen zugewandt mit sich herum.
Isabella ist eine hübsche junge Frau, die eine bewundernswerte Stärke in sich trägt, welche ihr selbst gar nicht so bewusst scheint.
Sie hat schlimmes Leid erfahren und ist tieftraurig. Dennoch möchte sie nach vorn blicken und gibt alles, um diese Trauma zu verarbeiten.
Fabrizio ist ein waschechter Italiener, wie er im Buche steht. Er flirtet gern und versprüht eine Unmenge an südländischem Charme. Doch er ist kein Schwerenöter, wie man oberflächlich betrachtet vielleicht denken mag. In ihm schlummert etwas seit ganz langer Zeit…
Ach Gott, was soll ich zu den Nebenfiguren sagen, ich liebe sie alle so sehr! Sie machen dieses Buch so warm und lebendig.
Ob das nun Isabellas beste Freundin Caro betrifft, die ein absoluter Sonnenschein und Bella so nah wie eine Schwester ist, oder ihren Verlobten Angelo.
Aber Tante Nonna hat mein Herz ganz besonders berührt. Ihr ganzes Wesen und das, was sie zu sagen und zu geben hat, ist einfach so wertvoll für viele!! Und damit meine ich nicht nur die Figuren dieser Geschichte, sondern auch uns Leser*innen.
Der Schreibstil
Die Autorin schreibt fließend, für jedermann leicht verständlich und schlüssig. Jedes ihrer Bücher ist handlungstechnisch in sich abgeschlossen und damit eigenständig lesbar.
Ich habe ja nun bereits einige Bücher von Jani Friese gelesen und liebe ihren ganz eigenen Stil sehr. Sie hat so eine warme Schreibfarbe. Kann man das so nennen? Ich weiß es nicht, aber dieses Wort spiegelt mein Bild über ihren Stil am besten. Ich schlage eines ihrer Bücher auf und fühle mich zuhause. Komisch, oder? Aber es ist so!
Die Handlung ist wundervoll voll an Emotionen. Von Herzklopfen und schweißigen Händen vor Aufregung bis hin zu Angst, Wut und Trauer ist alles dabei. Neben übergroßen Liebesgefühlen finden sich die Emotionen über das „Allein-gelassen-werden“ mit der damit verbundenen aufgezwungenen Not, das Erlebte eben auch allein verarbeiten zu müssen, und die Ängste vor dem frühzeitigen „Gehen müssen“.
Wer jetzt glauben mag, die Zeichnung solcher Empfindungen würde die Handlung schwermütig und dunkel machen, dem kann ich versichern, dass dies keinesfalls so ist. Jani Friese gelingt es stets ausgesprochen gut, die Geschichten warm und hell zu schreiben. Ihr menschlich so zugewandtes und sensibles Wesen lässt der Liebe und Freundschaft in ihren Büchern immer die Oberhand.
Das Setting ist sehr bildhaft beschrieben. Ich habe die vielen Schauplätze Venedigs und die tollen Karnevalskostüme samt der feierlichen Atmosphäre detailreich gezeichnet vor meinem geistigen Auge gesehen. Doch ganz besonders habe es geliebt, zusammen mit Isabella und Fabrizio im Boot zu sitzen, durch die Lagunen zu fahren, den Wind im Haar und die Sonne auf der Haut zu spüren. Ja, in der Realität würde mir in solch einem Gefährt unfassbar schlecht werden, aber in einem Buch kann ich solche Situationen wunderbar genießen. Und wenn dies so warm und lebendig beschrieben wird, wie es die Autorin vollbracht hat, dann fühle ich es richtig.
Fazit
Mit „Das Leuchten der blauen Lagune“ ist Jani Friese wieder ein wunderbar warmherziges und emotional ergreifendes Buch gelungen.
Es ist eine wundervolle Liebesgeschichte inmitten einer festlichen Atmosphäre und umgeben von einer malerischen Kulisse. Innerhalb dieses Rahmens bringt die Autorin sensibel und emphatisch den Leser*innen zwei Themen näher. Eines davon betrifft viele Frauen. Dennoch wird bis heute eindeutig zu wenig darüber gesprochen und die Betroffenen fühlen sich damit allein. Möge sich daran mit Hilfe dieses wundervollen Büchleins etwas ändern und dieses Tabu-Thema mehr Gehör, Verständnis und Empathie in der Gesellschaft finden!
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Autor: Jani Friese
- Titel: Das Leuchten der blauen Lagune
- Datum der Veröffentlichung: 02.05.2022
- Genre: Liebesroman
- Verlag: Independently published
- ISBN des Prints: noch nicht bekanntgegeben
- Seitenzahl des Prints: 271
- Dateigröße des eBooks: 3080 KB
- Gelesenes Format: mobi-Datei
- Rezensionsexemplar: Ja
- Autoren-Website
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