Von der „Berühre mich. Nicht.“-Reihe habe ich mittlerweile extrem viel gehört. Und da mir von der Geschichte um Sage und Luca so sehr vorgeschwärmt wurde, wollte ich nun auch lesen, was es damit auf sich hat.
Klappentext
Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte. Doch dann traf sie ihn.
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen…
Über die Autorin
Laura Kneidl wurde 1990 in Erlangen geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Anfänglich verfasste sie Fan-Fictions und betrieb einen Literaturblog. Inspiriert von ihren Lieblingsbüchern begann sie schließlich 2009 damit, an ihrem ersten eigenen Roman zu arbeiten, welcher 2013 bei „Carlsen Imprint“ erschien.
Mittlerweile veröffentlicht die Autorin sehr erfolgreich Romane in verschiedenen Verlagen, überwiegend in den Genres „Fantasy“ und „New Adult“. Sie schreibt Romane über alltägliche Herausforderungen, phantastische Welten und die Liebe.
Mit ihren Romanen „Verliere mich. Nicht.“ und „Someone Else“ erreichte sie den ersten Platz der Spiegel-Bestsellerliste und ihre Werke wurden mehrfach mit dem LovelyBooks-Leserpreis ausgezeichnet.
Nach einem längeren Aufenthalt in Schottland lebt die Autorin heute in Leipzig, wo ihre Wohnung einer Bibliothek ähnelt.
Bibliographie
- Die „Nicht“-Reihe
- Berühre mich. Nicht. (+Graphic Novel)
- Verliere mich. Nicht. (+Graphic Novel)
- Vergiss uns. Nicht.
- Zerbrich uns. Nicht.
- Verliebe dich. Nicht.
- Die „Someone“-Reihe
- Someone New
- Someone Else
- Someone to Stay
- Die „Midnight Chronicles“ (mit Bianca Iosivoni)
- Schattenblick
- Blutmagie
- Dunkelsplitter
- Seelenband
- Todeshauch
- Nachtschwur
- Die „Krone der Dunkelheit“-Reihe
- Die Krone der Dunkelheit
- Magieflimmern
- Götterdämmerung
- Einzelbände
- Light & Darkness
- Water & Air
- Das Flüstern der Magie
- Herz aus Schatten
Meine Meinung
Intro
Von Laura Kneidl habe ich bisher nur ihre beiden ersten Fantasy-Bücher „Light & Darkness“ und „Water & Air“ gelesen. Von diesen war ich ja sehr angetan, weshalb ich mich nun auch an ihre Romance-Geschichten wagen wollte. Da die „Berühre mich. Nicht.“-Reihe ständig auf sämtlichen Portalen beworben wird, schlich ich schon länger in den Buchhandlungen um die die Auslagen zu dieser Reihe herum. Im Sommer konnte ich dann nicht mehr widerstehen, kaufte mir ein Exemplar und nahm ich es anschließend an mehreren Tagen im August mit an unseren See, wo ich damit eine schöne Familien-Bade-Lese-Zeit verbrachte.
Wer sich für „Light & Darkness“ interessiert, findet meine Rezension hier:
Zur Handlung
Sage flieht in ihrem alten Bulli nach Melview, Nevada. Hier, möglichst weit weg von Zuhause, hat sie sich an der Uni eingeschrieben. Die ersten Gebühren hat sie sich mit selbst hergestelltem Schmuck zusammengespart, welchen sie über ihren Etsy-Shop verkauft. Doch für viel mehr reicht es nicht, denn die wenigen Ersparnisse neigen sich bereits rapide dem Ende. Um ihre Kosten schnellstmöglich zu decken, braucht Sage händeringend zusätzliche Arbeit. Gezwungenermaßen nimmt sie einen Job in der Bibliothek an. Hier, so glaubt sie, kann sie wenigstens allein arbeiten und muss nicht unnötig sozial agieren. Doch weit gefehlt, nein, schlimmer noch, ihr wird ausgerechnet Luca zugeteilt! Er verkörpert alles, was den Grund für ihre Flucht ausmacht. Aber um ihre Ausgaben finanzieren zu können, muss sie sich wohl oder übel mit ihm arrangieren. Doch was sie dabei mit der Zeit entdeckt, lässt ihre Schutzmauern bröckeln.
„Berühre mich. Nicht.“ Ist der erste Band einer bisher 5-teiligen Reihe. Da die Bücher jeweils fortlaufend aufeinander aufbauen und offen enden, sollte sich auch unbedingt an die vorgegebene Reihenfolge gehalten werden.
Die Figuren
Die Charaktere wurden sehr schön lebendig gezeichnet und agieren meines Erachtens authentisch. Ich konnte mich gut in alle Figuren hineinversetzen, ihre Alltäglichkeiten, ihre sozialen Verstrickungen, aber auch ihre Ängste, Sorgen und Nöte nachempfinden, wobei ich sagen muss, dass mir Luca emotional näher war als Sage.
Sage ist eine ehrgeizige, mutige junge Frau, die alles dafür tut, ihrem einstigen Leben den Rücken zu kehren und nach vorn zu schauen. Doch leider hat die Vergangenheit die penetrante Angewohnheit, sich immer wieder bemerkbar zu machen.
Luca ist ein waschechter Frauenschwarm, der „nichts anbrennen“ lässt. Seine vielen kurzen Eskapaden zwischen den Laken sind extrem oberflächlich, ganz ohne jeglichen Tiefgang. Doch dieses Verhalten kaschiert seinen eigentlichen, intelligenten und sensiblen Charakter, und dient nur einem: dem Schutz vor emotionaler Verwundbarkeit.
Die Nebenfiguren wurden ebenfalls gut ausgearbeitet und entsprechend ihrer jeweiligen Aufgaben bezüglich des Handlungsverlaufs an den richtigen Stellen eingefügt.
Hier mochte ich Lucas Schwester April besonders gern. Ihr offenes, überschwängliches und aufgedrehtes Wesen verlieh der Handlung unheimlich viel Lebendigkeit und eine große Portion „positiv Vibes“.
Der Schreibstil
Laura Kneidl hat einen sehr schön flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil, dem man anstandslos folgen kann, ohne den roten Faden zu verlieren. Die hier angewandte Sprache passt sehr schön zum New Adult Genre.
Die Handlung ist schlüssig und gut verständlich. Allerdings, und das sollte man bedenken, ist das Buch nicht in sich angeschlossen, sondern endet mitten im Geschehen mit einem Cliffhanger.
Die Autorin greift zwei sozialkritische Thematiken auf, welche sehr sensibel aufgegriffen und empathisch vermittelt werden. Auch wenn ich sie nicht gebraucht habe, so wäre es dennoch diesbezüglich sicher für so einige LeserInnen sinnvoll, wenn eine Triggerwarnung vorhanden wäre.
Hinsichtlich der Spannung hätte es für mich persönlich insgesamt ruhig ein wenig geraffter, und damit etwas dynamischer und agiler sein dürfen.
Und auch wenn ich mich, wie oben in der Figuren-Rubrik beschrieben, gut in alle Figuren hineinversetzen konnte, so fehlte mir zwischen Sage und Luca auf der Gefühlsebene jedoch das kleine Quäntchen, das mich emotional so richtig mitfiebern und mitleiden lässt. Es gab viele tolle Szenen, wirklich, und ich habe sie auch neugierig und emotional berührt mitverfolgt, aber dieser süße Schmerz des richtigen Tiefgangs traf mich nicht so sehr wie erhofft.
In der Konstellation der Protagonisten und ihre jeweiligen Vergangenheiten hingegen gelang dies der Autorin sehr schön. Hier entfalteten sich die Emotionen mit einem richtig gut ausgearbeiteten Tiefgang ganz wunderbar, so dass ich die inneren Qualen wie Angst, Hass und Wut absolut gespürt habe.
Das Setting ist sehr schön bildhaft beschrieben, sodass ich allen Figuren gut durch Melview folgen konnte.
Fazit
„Berühre mich. Nicht.“ ist der gelungene Auftakt einer New Adult Reihe, der mir insgesamt sehr gut gefallen hat, und mit seinem abrupten, neugierig machenden Ende Lust darauf macht, Sage und Luca weiter auf ihrem Weg zu folgen.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Laura Kneidl
- Berühre mich. Nicht.
- Datum der Veröffentlichung: 26.1.2017
- Genre: Romance/New Adult
- Verlag: LYX
- ISBN des Prints: 978-3736305274
- Seitenzahl des Prints: 464
- Dateigröße des eBooks: 2178 KB
- Gelesenes Format: Print
- Rezensionsexemplar: Nein
- Autoren-Website
- Verlags-Website
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