Klappentext
Sie stammen aus zwei Welten, und doch verbindet sie die gleiche Sehnsucht: ganz sie selbst zu sein. Als Sophie und ihr ehemaliger Schüler Milo nach Jahren wieder aufeinandertreffen, fühlen sie sich sogleich zueinander hingezogen. Dabei sind sie so verschieden – sie, die gelernt hat, jedes Gefühl zu unterdrücken, und er, der in ein Leben voller Gewalt und Machtkämpfe geboren wurde. Als sie bereit sind, sich wirklich aufeinander einzulassen, wird aus Sophie und Milo endlich Solo. Doch ihre kleine Welt ist dem Untergang geweiht, wenn die beiden ihre Vergangenheit nicht hinter sich lassen können.
Über die Autorin
Elja Janus lebt mit ihrer kleinen Familie in Aachen, wo sie 1982 das Licht der Welt erblickte und ein Weilchen später Deutsche Philologie, Psychologie und Theologie studierte. Angetrieben von dem Glauben an die Liebe arbeitet sie heute als Paarberaterin und schreibt über eines der größten Gefühle der Welt. Immer schon liebte sie Bücher und Worte. Ihren ersten Roman verfasste sie in der Dunkelheit neben einem wundervollen kleinen Mädchen, das nicht ohne ihre Mama schlafen wollte. Darauf folgten noch einer und noch einer … Zu ihrem Debüt-Roman inspirierten sie die Frage „Was wäre, wenn …“ und die Erinnerung an einen tollen kleinen Jungen. Mit ihm saß sie in Kindheitstagen beim Schein eines rot bepinselten Einmachglases zusammen und erfand Geschichten – sie schrieb, er malte. Der Rest ist Fantasie. Ihr Debüt „Immer noch Wir“ ist der Gewinner-Titel der mit insgesamt 10.000 € dotierten Literaturausschreibung der Leselupe-Literaturagentur und des FeuerWerke-Verlags.
„Zwei in Solo“ ist nun das zweite Buch der Autorin und erschien im Juni 2019.
Meine Meinung
Nachdem mich Elja Janus mit ihrem Debüt „Immer noch wir“ so beeindruckt hat, konnte ich nicht anders, als ihr zweites Werk auch unbedingt lesen zu wollen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass diese Autorin ein Händchen für absolute Lesehighlights hat! Was sie zu Papier bringt raubt dem Leser das Herz und lässt ihn emotional durchgeschüttelt zurück.
In „Zwei in Solo“ trifft die Lehrerin Sophie auf ihren ehemaligen Schüler Milo. Die beiden kommen aus zwei völlig verschiedenen Welten und ihre teils massiv traumatischen Vergangenheiten haben sie extrem geprägt, doch nicht nur ihre völlig verschiedenen Lebensweisen stehen ihnen im Weg, auch der deutliche Altersunterschied und gesellschaftliche Barrieren lassen sie an ihren aufkeimenden Gefühlen zweifeln. Zwischen den Beiden entbrennt eine Liebe, die allen Widrigkeiten zum Trotz, immer stärker wird und sich nicht verbieten lässt. Eine Liebe, die zwei Welten zu einer verschmelzen lässt. Doch die gemeinsam erschaffene Welt „Solo“ schwebt in großer Gefahr, denn bekanntlich kann ein Vogel mit nur einem Flügel nicht fliegen und bei einem Versuch wäre ihm der Tod gewiss. Ist es möglich, die kleine Welt zu retten und den Vogel vollkommen zu machen oder wird er sich unerbittlich in die tödliche Tiefe stürzen und das Mini-Universum mit sich reißen?
Die Protagonisten sind dermaßen ausgereift, dass man als Leser das Gefühl bekommt, die beiden persönlich zu kennen. Mehr noch, es ist als würde man ihnen direkt ins Herz schauen. Jedes Wort habe ich den beiden abgenommen und jede Reaktion wirkte authentisch und nachvollziehbar auf mich. Auf der einen Seite ist da Sophie, welche ein ruhiges und gesittetes Wesen besitzt, sie hat im Leben immer alles unter Kontrolle und ihr ganzes Verhalten, einschließlich der Mimik und Gestik, unterliegt einer schon fast zwanghaften Beherrschung. Und auf der anderen kommt ein rauer und polternder Milo daher, der aus äußerst schwierigen und brutalen Familienverhältnissen stammt, auf nichts in seinem Leben einen kontrollierten Einfluss hat und weder an sich selbst noch an seine eigenen Fähigkeiten glaubt. Doch hinter beiden Fassaden lauert so viel mehr als man anfänglich glaubt!
Elja Janus hat mich auch in „Zwei in Solo“ mit ihrem einzigartigen Schreibstil eingenommen. In meiner Rezension zu ihrem Debüt „ Immer noch wir“ beschrieb ich ihren Schreibstil mit den Worten, die Autorin würde mit Worten malen und ich finde diese Wortwahl hier bestätigt. Ihre Wortgewandtheit und ihre Poesie sind beeindruckend. Jeder Satz, ja fast schon jedes Wort scheint genau durchdacht zu sein. Die Story ist so sehr tiefgründig und hochemotional, so dass sie keiner Spannungsbögen oder großer ‚Action‘ bedarf. Sie kommt auf leisen Sohlen daher, stampft manchmal laut auf, um dann wieder leiser zu gehen. Sie lässt den Leser hoch fliegen und tief fallen, lächelnd aufrechter gehen und dann wieder traurig zusammenbrechen. Auch wenn es mich während des Lesens drängte, immer weiter lesen zu wollen, so brauchte ich zwischendurch doch immer wieder kleine Pausen, um das Gelesene sacken zu lassen. Denn „Zwei in Solo“ ist keine Null-Acht-Fünfzehn-Lovestory, nein, sie ist eine Geschichte, die gesellschaftskritische Themen aufgreift und einen ehrlichen und sensiblen Blick auf traumatische und prägende Lebenserfahrungen wirft.
„Zwei in Solo“ ist eine ganz besondere Geschichte, die den Leser packt, mit poetischen Worten verführt, emotional aufreibt und ihm, selbst noch Monate nach Beendigung des Buches, nicht mehr aus dem Kopf geht. Außergewöhnlich und bewegend spült sie Emotionen jedweder Art hoch und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
Autor: Elja Janus
Titel: Zwei in Solo
Format: Mobi-Datei
Verlag: FeuerWerke-Verlag
Seiten: 336
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