Wenn Chris Karlden seine 8. Mordkommission auf Verbrecherjagd schickt, dann ist es ein Muss für mich, sie dabei zu begleiten, denn ihre Ermittlungen sind immer hochspannend und garantieren beste Unterhaltung. Doch mit dem, was ich hier vorfand, habe ich definitiv nicht gerechnet!
Klappentext
Nur er kennt die Wahrheit.
Hinter verschlossenen Türen haben sie grausame Dinge getan.
Und es ist seine Aufgabe, sie zur Rechenschaft zu ziehen.
Ein nächtlicher Überfall. Der Täter foltert ein altes Ehepaar auf entsetzliche Weise. Schließlich brandmarkt er beide mit einem Pentagramm und schneidet ihnen die Kehlen durch. Die Überwachungskamera zeigt eine Person mit Teufelsmaske. Dahinter vermutet das Team um die Kommissare Bogner und Speer zunächst einen Satanisten. Als jedoch ein weiterer bestialischer Mord geschieht, beginnt diese Theorie zu bröckeln. Eine alte Videokassette deutet auf ein tief in der Vergangenheit verwurzeltes Motiv. Um die stockenden Ermittlungen voranzubringen, verfolgt Oberkommissarin Tina Jeschke einen eigenen Ansatz, ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich begibt. Inmitten der sich plötzlich überschlagenden Ereignisse sieht sich Speer dem Angriff eines unbekannten Gegners ausgesetzt und erkennt zu spät: Nicht nur er allein ist in dessen Visier geraten.
Über den Autor
Chris Karlden wurde 1971 geboren und studierte Rechtswissenschaft. Nach seinem Examen arbeitete er zunächst als Videojournalist und gestaltete tagesaktuelle Fernsehbeiträge. Im Anschluss nahm er eine Tätigkeit als Jurist in der Gesundheitsbranche auf, die er über viele Jahre hinweg ausübte.
Von jeher hat er einen Hang zu kreativen Tätigkeiten. Bevor er seinen ersten Psychothriller „Monströs“ schrieb, welcher 2012 zum eBook-Bestseller bei Amazon wurde, verfasste er Gedichte, Kurzgeschichten, Songs und Songtexte, spielte Gitarre, beschäftigte sich mit dem Drehbuchschreiben und schrieb zwei Romane, die ihm eine gute Schreibübung waren, aber bis heute nicht veröffentlicht wurden.
Chris Karlden widmet sich beruflich mittlerweile ausschließlich dem Schreiben von Spannungsromanen und lebt mit seiner Familie als freier Autor im Saarland.
„Der Finstermann“ ist das insgesamt 13. Buch des Autors und gleichzeitig Band 7 der Thriller-Reihe um die Ermittler Adrian Speer und Robert Bogner, die der Mordkommission der Berliner Polizei zur Aufklärung besonders grausamer Verbrechen angehören.
- Band 1: Der Totensucher (2017)
- Band 2: Der Totensäer (2019)
- Band 3: Der Totenrächer (2020)
- Band 4: Der Tränenjäger (2021)
- Band 5: Zu tief gefallen (2021)
- Band 6: Der Stillmacher (2022)
- Band 7: Der Finstermann (2023)
Weitere Thriller des Autors sind:
- „Der Todesprophet“ (2016)
- „Das Medikament“ (2018)
- „Im Namen der Vergeltung“ (mit Marcus Hünnebeck) (2019)
- „Vertrau dir (nicht)“ (2020)
- „Monströs“ (2021)
- „Unvergolten“ (2022)
Meine Meinung
Intro
Puh, also, was soll ich sagen? Ja, ich wusste vor dem Lesen dieses neuen Buches bereits, dass es ganz sicher gut sein würde. Schließlich kenne ich mittlerweile alle Bücher von Chris Karlden und feiere seine Thriller immens, weil er mir wirklich immer ein absolutes Lesevergnügen beschert! Aber was er hier zu Papier gebracht hat, toppt einfach nochmal alles Dagewesene, und lässt mich nicht nur atemlos, sondern auch absolut sprachlos zurück!
„Der Finstermann“ ist der 7. Band der Speer- und Bogner“-Reihe. Obwohl der hier zu lösende Fall in sich abgeschlossen ist, und Chris Karlden stets kleine Rückblenden zum bestmöglichen Verständnis einfügt, ist es dennoch sehr empfehlenswert, sich an die Reihenfolge zu halten. So kann man die Charaktere viel intensiver kennenlernen und ihre großartige Entwicklung mitverfolgen. Außerdem verdeutlicht es ganz wunderbar Chris Karldens grandiosen schriftstellerischen Reifeprozess.
Meine Rezensionen zu sämtlichen Büchern des Autors findet ihr hier auf meinem Blog. Zu meiner Meinung des zuletzt veröffentlichen Thrillers „Der Stillmacher“ geht es hier entlang:
Zur Handlung
Die Kommissare Speer und Bogner von der 8. Mordkommission mit der Spezialzuständigkeit für besonders schwere Gewaltverbrechen und ungelöste Fälle werden zu einem Tatort in einer Berliner Villa gerufen. Sie finden ein grausam zugerichtetes älteres Ehepaar vor, das nachweislich schwer gefoltert und anschließend gebrandmarkt wurde, bevor der Täter ihrem Leben mit einem Kehlschnitt das Leben nahm. Der auf den Außenkameras aufgezeichnete mutmaßliche Mörder trägt eine grausige Teufelsmaske, welche die Recherchen in die satanistischen Reihen lenkt. Doch die Ermittlungen geraten schnell ins Stocken, was Tina Jeschke dazu antreibt, auf eigene Faust vorzugehen. Dies bedroht allerdings nicht nur massiv ihr eigenes Leben, sondern stellt das gesamte Team auf eine harte Zerreisprobe, denn parallel dazu gerät neben Speer selbst auch noch jemand anderes in größte Gefahr.
Die Figuren
Die Charaktere, ganz egal, ob Pro- oder Antagonisten, sind wie immer extrem gut ausgearbeitet. Ausdrucksstark gezeichnet und authentisch agierend füllen sie die Handlung mit unheimlich viel Leben und lassen ihr Publikum ordentlich mitfiebern.
Adrian Speer, wie immer souverän und besonnen, setzt mit seinen Kollegen alles daran, diesen komplexen Fall zu lösen. Doch die fehlenden Lösungsansätze sind frustrierend. Erschwerend kommt hinzu, dass er sich zunehmend beobachtet fühlt. Als er dann auch noch tätlich angegriffen wird und plötzlich ein äußerst dramatisches Ereignis all sein Können erfordert, verschwimmen seine Prioritäten.
Der arme Hitzkopf Robert Bogner ist in diesem Fall wirklich ganz schön gebeutelt. Erst wird das Team mit Ratlosigkeit und Stagnation geplagt, und dann rauben ihm seine Kollegen doch tatsächlich den letzten Nerv. Wie zur Hölle soll er nur an zwei Tatorten gleichzeitig sein?
Die Computerspezialistin Tina Jeschke kann es einfach nicht länger ertragen, dass der Täter ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint, weshalb sie eigene Wege geht und sich damit nichtsahnend in die Höhle des Löwen begibt.
Cornelius Lander hat sich mittlerweile gut in Berlin eingelebt, ist mit Tina privat sehr gut befreundet und zu einem wertvollen Mitglied der 8. Mordkommission geworden. Er hat ein wirklich gutes fundiertes, umfangreiches Wissen in Sachen Täterprofil-Erstellung.
Auch die nebendarstellerische Ausarbeitung hat der Autor definitiv nicht dem Zufall überlassen. Diese Figuren wurden positions- und aufgabengerecht eingefügt und vollumfänglich ausgefüllt, so dass mit ihrer Hilfe ein gelungenes lebhaftes Gebilde geschaffen wurde.
Der Schreibstil
Was man Chris Karlden definitiv nicht nachsagen ist, dass er in seiner Entwicklung stehenbleibt und sich auf seinem jeweils aktuellen Wissensstand ausruht. Nein, er nutzt die mit jedem geschriebenen Buch neu hinzugewonnene Erfahrung, um sich immer weiter zu verbessern. Das spürt man mit jeder Veröffentlichung ein Stückchen mehr.
Sein Schreibstil ist wie immer richtig schön leicht zu lesen. Gekonnt führt der Autor durch die gut strukturierte, und in passender Kapitelgröße unterteilte, Handlung, sodass man Szenen- und Figurenwechseln sehr gut folgen kann. Soweit so gut, denn das ist etwas, das Chris Karlden von je her gut beherrschte. Was aber immer ausgefeilter wird, ist die unglaublich gute dynamische Wirkung und das extrem hohe Tempo, dass er mit seinen Worten auszulösen vermag. Ehrlich gesagt, ist mir schleierhaft, wie er das bewerkstelligt. Atemlos folgt man der von Chris Karlden ausgelegten Fährte, wird ständig in falsche Richtungen gelenkt und ob des beständig schneller und scheinbar schlauer agierenden Täters immer unruhiger und gehetzter, weil die Zeit rennt und man selbst als LeserIn die Angst im Nacken spürt, zu spät dran zu sein.
Die hochspannende Atmosphäre wird von Beginn an gesetzt und über die gesamte Handlung auf richtig hohem Niveau gehalten. Untermauert wird dies durch die Situationsbeschreibungen aus verschiedensten Sichtweisen. Man folgt nicht nur den jeweiligen Ermittlern, sondern auch dem Täter. So können seine Gedankengänge und Handlungen hautnah mitverfolgt werden.
Die Handlung ist schlüssig und sehr gut verständlich. Ich konnte dem sogenannten roten Faden anstandslos folgen. Allerdings ist dieses rote Garn in dem Fall eher eine entzündete, Funken sprühende, zischende Geräusche von sich gebende, und wild hin- und her schlängelnde Zündschnur, die unweigerlich und in rasant hoher Geschwindigkeit auf ein definitiv nicht vorhersehbares flammendes Inferno zusteuert.
Das Setting ist richtig toll bildhaft in Szene gesetzt. Egal, wo ich mich mit den Charakteren gerade befunden habe, oder durch welche Ortschaften wir zusammen jagten, ich konnte mir alles ausgesprochen gut vorstellen.
Insgesamt getrachtet kommt klar zu Vorschein, dass Chris Karlden mutiger geworden ist. Sowohl bezüglich der Handlung, als auch des Settings und der Atmosphäre schildert er deutlich expliziter, brutaler und düsterer, was mir als Nervenkitzel-Junkie extrem gefällt. Parallel dazu erlebt man seine Figuren intensiv und hautnah.
Fazit
Mit „Der Finstermann“ ist Chris Karlden allerfeinstes, hochspannendes Thrillermaterial gelungen, das seinesgleichen sucht! Detaillierter. Härter. Spannender. Rasanter. Und dennoch mit so viel persönlicher Nähe wie nie zuvor. Das ist nicht nur perfekter Thrill in der richtigen Balance, das ist Chris Karlden per Excellence!
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Chris Karlden
- Der Finstermann
- Datum der Veröffentlichung: 10.07.2023
- Genre: Thriller
- Verlag: Independently published
- ISBN des Prints: 979-8850609658
- Seitenzahl des Prints: 270
- Dateigröße des eBooks: 2065
- Gelesenes Format: eBook
- Rezensionsexemplar: Ja
- Autoren-Website
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