Mit ihrer New Adult-Trilogie, in welcher sich alles um das Internatsleben in der „Dunbridge Academy“ und eine große Liebe dreht, entführt uns Sarah Sprinz nach Schottland. Das alles zusammengenommen reizte mich natürlich sehr und so war es nicht verwunderlich, dass Band 1 der Reihe „Anywhere“ in meiner Büchersammlung landete.
Klappentext
Er könnte überall sein, aber er ist hier bei mir…
Sich zu verlieben, das stand nicht auf Emmas Agenda, als sie für ein Auslandsjahr an der schottischen Dunbridge Academy angenommen wird – dem Internat, an dem sich ihre Eltern kennengelernt haben. Hier will sie Hinweise auf ihren Vater finden, der die Familie vor Jahren verlassen hat. Ablenkung von ihrem Plan kann sie dabei nicht gebrauchen, aber als sie Schulsprecher Henry trifft, weiß Emma sofort, dass sie ein Problem hat. Während geheimer Mitternachtspartys und nächtlicher Spaziergänge durch die alten Gemäuer der Schule wachsen Gefühle zwischen ihnen, gegen die Emma schon bald machtlos ist. Doch Henry hat eine Freundin und Emma kein Bedürfnis, sich das Herz brechen zu lassen…
Über die Autorin
Sarah Sprinz wurde 1996 im Baden-Württembergischen Tettnang geboren. Für die Zeit ihres Medizinstudiums zog sie vorübergehend nach Aachen und schrieb sich schon während der Studienzeit mit ihren Romanen für junge Erwachsene an die Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Ihre ersten Schreiberfahrungen machte die Autorin im Alter von vierzehn Jahren mit dem Schreiben einer dreiteiligen Fan-Fiction auf einer Online-Plattform und veröffentlichte 2017 ihren Debütroman als Selbstpublikation unter einem Pseudonym und dem damaligen Titel „Das Leben zwischen Jetzt und Hier“. Es ist der erste Band einer Trilogie, die 2021 überarbeitet unter dem neuen Pseudonym „Sarah Heine“ in der Verlagsgruppe „HarperCollins Deutschland“ als „Feel-like-Reihe“ neu verlegt wurde.
Unter ihrem Klarnamen publizierte Sarah Sprinz 2020 und 2021 die Trilogie „University of British Columbia“ im Bastei Lübbe-Verlag, wo auch die aktuelle „Dunbridge Academy“-Reihe ein Zuhause gefunden hat.
Die Autorin lebt heute wieder in ihrer Heimat am Bodensee.
Wenn sie nicht gerade schreibt, lässt sie sich dort während langer Spaziergänge am Seeufer zu neuen Geschichten inspirieren und plant ihre nächsten Reisen. Sie liebt Schreibnachmittage im Café, Ahornsirup und den Austausch mit ihren Leserinnen und Lesern in den sozialen Medien.
Meine Meinung
Intro
Ich bin ja ein totaler Schottland-Fan und lese mich deshalb so gern an diesen Ort. Da ich stets nach Büchern Ausschau halte, dessen Handlung in diesem Teil der Welt spielt, fiel mir auch „Dunbridge Academy-Anywhere“ in die Hände. Gut, an diesem hübschen Ding kam man um die Veröffentlichungszeit Anfang des Jahres aber auch wirklich nicht herum, und daran hat sich bisher mit der Herausgabe von Band 2 im Mai und Band 3 im September auch nichts geändert. Aber dazu komme ich dann in meinen anderen beiden Rezensionen zu den Folgebänden. Gerade in Bezug auf den hier rezensierten ersten Teil kann ich dennoch vorab sagen, dass die Nachfolger nicht ohne Grund bereits hier bei mir liegen und auf mich warten.
Zur Handlung
Emma lässt ihre Freund*innen und ihre Mutter in Deutschland zurück und meldet sich für ein Auslandsjahr am schottischen Internat „Dunbridge Academy“ an. Hier haben einstmals ihre Eltern gelebt, gelernt und sich auch in der Liebe gefunden. Doch ihre Zuneigung konnte die Zeit nicht überdauern. Emma erhofft sich nun an diesem Ort Informationen zum Verbleib ihres Vaters, der die Familie vor Jahren letztendlich im Stich gelassen hat.
Bereits am Ankunftstag begegnet Emma dem Briten Henri und weiß sofort, dass er bei ihr für ein kopfloses Chaos sorgen wird, dass zu diesem Zeitpunkt unpassender nicht sein könnte. Schnell bauen sich auf beiden Seiten ungeahnt intensive Gefühle auf, gegen die Beide machtlos erscheinen. Aber es liegt eindeutig zu viel schottisches Geröll zwischen ihren Füßen, weshalb eine Annäherung oder gar ein Ausleben dessen wenig aussichtsvoll scheint. Da wären nicht nur die Suche nach Emmas Vater und Henris Beziehung zu einem anderen Mädchen, nein, da lauert auch das Schicksal, welches erbarmungslos zuschlägt und eine Gerölllawine über beide hereinbrechen lässt…
Die Figuren
Die Figuren sind sehr schön lebendig gezeichnet. Ich mochte alle von Beginn an sehr, was zeigt, dass sie meinen Geist und mein Herz erreichen und berühren konnten.
Emma Wiley ist eine zielstrebige und sehr intelligente junge Frau, die weiß, was sie will. Dennoch ist sie sich nicht zu schade, Fehler einzugestehen und aus ihnen zu lernen. Allgemein wirkt sie auf mich in Vielem bedachter und erwachsener und ich würde ihr eine Reife über ihr zugeschriebenes Alter hinaus zusprechen. Das mag an ihrem Alltag in Deutschland liegen, denn sie lebte mit ihrer Mutter allein und war aufgrund des mütterlichen Stewardess-Berufes, bei dem man zwangsläufig viel auf Reisen ist, frühzeitig auf Selbständigkeit angewiesen.
Henri Bennington ist ein sehr sympathischer, offener und freundlicher Typ, der gefühlt mit jedem auskommt, was seiner Aufgabe als Schulsprecher sicher sehr zuträglich ist.
Er ist Emma in ihrer Reife recht ähnlich. Henri ist zielstrebig und hat ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein. Seine Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit sind herausragend. Auch er musste frühzeitig sein Leben ohne seine Eltern meistern, welche als Ärzte ohne Grenzen im Ausland arbeiten.
Seine ausgesprochene Warmherzigkeit hat mir des Öfteren das Herz gewärmt. Es läge ihm völlig fern, Menschen zu verletzen und er kann den Gedanken nicht ertragen, dass Andere wegen seiner Taten oder Äußerungen traurig sein könnten.
Sämtliche Nebenfiguren fügen sich an den passenden Stellen in die Handlung und füllen sie ihrer Aufgabe entsprechend aus, sodass ein lebhaftes Gesamtkonstrukt entsteht.
Der Schreibstil
Sarah Sprinz hat einen schönen, leicht zu lesenden Schreibstil, der den Leser*in ab der ersten Seite abholt und mit Emma ins Flugzeug nach Schottland steigen lässt. Ihre Sprache ist jung und frisch und dem Alter der Charaktere angepasst.
Die Handlung ist in sich schlüssig und jederzeit gut verständlich. Die Spannungskurve zog gleich zu Beginn gut an, sodass man zielstrebig und neugierig immer weiterlesen wollte. Dies hielt sich für mich etwa bis zur Mitte des Buches, dann verspürte ich einen ungeahnten kleinen Dämpfer. Die Kurve stagnierte und die Handlung zog mich nicht mehr so in den Bann. Grund dafür waren unter anderem an dieser Stelle eingearbeitete Szenen, die ich den beiden Figuren innerhalb eines stets lebhaften Internatsalltags und einem dementsprechend hohen Risiko, entdeckt zu werden, so nicht zugeschrieben hätte. Das wirkte auf mich irgendwie nicht passend und, ja, auch etwas abwegig. Dieser Hänger sorgte dafür, dass mir die Faszination entglitt. Gleichzeit holten mich plötzlich die Charaktere nicht mehr so ab, wie ich es mir gewünscht hätte. Als hätte man bei ihnen plötzlich einen Stöpsel gezogen und alle Luft wäre entwichen. Ich habe das Buch dann ein paar Tage zur Seite gelegt, denn ich wollte meine Gedanken ordnen und Abstand gewinnen. Ich erhoffte mir, der Geschichte damit die Möglichkeit zu geben, mich nach einer Pause erneut an dem Punkt abholen zu können, wo sich der Level des Lesevergnügens bis zur Hälfte befunden hatte. Und dies war dann Gott sei Dank der richtige Ansatz. Auf einmal hatte mich die Handlung durch eine dramatische Wendung plötzlich wieder und die Emotionen sprühen mich regelrecht an. Das blieb dann auch bis zum Ende so und ich konnte das Buch letztlich mit einem wirklich warmen Herzen und wider Erwarten sogar feuchten Augen zuklappen. Und das war etwas, mit dem ich zwischenzeitlich nicht mehr gerechnet hatte!
Das Setting ist bildhaft und atomsphärisch gezeichnet. Ich konnte mir das Internat mit all seinen darin befindlichen Räumlichkeiten und Gängen, und das wundervoll ländliche Umfeld mit dem ewig nassen schottischen Wetter so richtig gut vorstellen.
Fazit
Mit „Anywhere“ aus der Dunbridge Academy“-Reihe ist Sarah Sprinz ein schöner, lebendiger und emotionaler Reihenauftakt gelungen, der Lust darauf macht, weiter an diesem wundervollen schottischen Internat und im Kreise der liebevoll und lebhaft gezeichneten Figuren zu verweilen. Ich möchte mehr erfahren über die Menschen in Emmas neuem Freundeskreis. Was beweist, dass mich mein erwähnter Hänger nicht nachhaltig beeindrucken konnte und mich gleichzeitig wieder zu meiner Ausgangsäußerung bringt, dass sich die beiden anderen Schätzchen bereits auf meinen SuB befinden.
Hier warten nun jeweils zwei andere Couples auf mein freudiges Schottland-Internat-Liebe-Leseherz.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Sarah Sprinz
- Dunbridge Academy 1 – Anywhere
- Datum der Veröffentlichung: 26.01.2022
- Genre: New Adult
- Verlag: LYX
- ISBN des Prints: 978-3736316553
- Seitenzahl des Prints: 464
- Dateigröße des eBooks: 1335 KB
- Gelesenes Format: Print/Paperback
- Rezensionsexemplar: nein
- Autoren-Website
- Verlags-Website
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