Das „Mondtor“ ist der Auftakt der neuen Fantasy-Trilogie „Die Chroniken von Galadon“ von Karola Löwenstein. Ich durfte an der Kampagne der Agentur „Mainwunder“ teilnehmen und habe mich erstmals mit einem Buch dieser Autorin befasst.
Klappentext
Nasja kann nur darauf hoffen, dass Nemos sie lieben wird. Der junge König von Galadon hat genauso wenig wie sie um diese Ehe gebeten.
Doch Nasja wird ihre Pflicht erfüllen, auch wenn sie weiß, dass nicht jeder am Hof eine Nymphe willkommen heißen wird.
Sie will Gutes für die Menschen von Galadon und für die Nymphen in ihrer Heimat tun. Wenn sie zusammenhalten, können sie etwas gegen die Zentauren erreichen, die jede Schwäche ihrer Feinde ausnutzen.
Doch schnell wird Nasja klar, dass nichts so ist, wie sie es erhofft hat.
Ihr größter Feind ist ganz nah und gegen ihn hat sie nichts in der Hand. Sie muss sich auf die alte Magie der Nymphen besinnen, die tief in ihr verborgen ist. Nur so hat sie eine Chance zu überleben.
Über die Autorin
Karola Löwenstein wurde 1979 geboren. Ihre schriftstellerische Karriere begann mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und Gedichten. Heute ist sie eine sehr erfolgreiche Romanautorin.
Ihr Debüt „First Love – Ein verrückter Sommer“ erschien im Februar 2013 und noch im gleichen Jahr veröffentlichte sie Band 1 ihrer fünfteiligen Königsblut-Reihe „Die Akasha-Chronik“.
„Das Mondtor“ ist Band 1 ihrer neuesten Fantasy-Reihe „Die Chroniken von Galadon“ und gleichzeitig der 26. veröffentlichte Roman der Autorin.
Meine Meinung
Intro
Auf meinem SuB, dem „Stapel ungelesener Bücher“, befinden sich zwei Bände der „Königsblut“-Reihe von Karola Löwenstein, sprich, der Name der Autorin war mir seit Längerem durchaus ein Begriff. Allerdings hat es mein SuB allgemein mit mir wirklich schwer. Anstatt dass er sich verkleinert, wächst er stetig ins Unermessliche, weil ich ihm immer neue Bücher hinzufüge, die unbedingt gelesen werden wollen. Aus diesem Grund schmoren die ersten beiden der insgesamt fünf Bände nach wie vor in meinem Regal und warten auf Beachtung.
Als ich im Mai über die Kampagne der Agentur „Mainwunder“ stolperte, welche sich mit der neuen Trilogie der Autorin „Die Chroniken von Galadon“ befasste, konnte mich der Klappentext und das wunderhübsche Buchgewand sofort begeistern. Gleichzeitig sah ich die Möglichkeit, mich endlich einmal genauer mit Karola Löwenstein und ihrer Art zu schreiben auseinanderzusetzen, was mich so ganz nebenbei vielleicht ja auch dazu animieren würde, später zügig die beiden Buch-Kollegen von meinem Sub zu befreien.
Zur Handlung
Die Nymphenprinzessin Nasja ist ebenso wenig begeistert über die Hochzeit mit dem Menschenkönig Nemos wie ihr Gatte selbst. Doch Sie wurde viele Jahre lang auf ihre zukünftige Rolle vorbereitet und weiß um ihre lebenswichtige Aufgabe. Die von ihren jeweiligen Vätern arrangierte königliche Ehe soll die freundschaftliche Verbindung zwischen den Menschen und den Nymphen stärken und sie gemeinsam vor den Zentauren schützen. Aber dass ihr so viel Hass entgegenschlägt, damit hat Nasja nicht gerechnet und schnell bekommt die junge Königin zu spüren, dass die Zentauren nicht ihre einzigen Feinde sind. In ihrer neuen Heimat, dem „Schloss Schwanenberg“, hoch über der Hauptstadt Goros gelegen, fühlt sich Nasja gefangen, einsam und angesichts von so viel Niedertracht machtlos.
Wird es der jungen Herrscherin gelingen können, Verbündete zu finden, die sie in dem Vorhaben, Gutes für ihr Volk der Nymphen und das der Menschen tun zu wollen, unterstützen? Kann sie das Blatt noch wenden, die Widersacher aufzuhalten und den Frieden im Reich bewahren?
„Das Mondtor“ ist Band 1 der Reihe „Die Chroniken von Galadon“.
Die Figuren
Die Figuren sind lebendig gezeichnet und werden detailreich vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben erweckt.
Nasja gehört zum Volk der Nymphen und verfügt über besondere angeborene Kräfte, welche aber aufgrund ihrer vorgesehenen Rolle als Königin der Menschen sichtlich verkümmert und fast in Vergessenheit geraten sind. Sie ist ein stilles und zurückhaltendes Wesen mit absolut reinem Herzen und hat sich dem Wohlergehen ihrer Untertanen verschrieben. Die ihr entgegengebrachten Anfeindungen und die Gräueltaten, denen sie beiwohnen muss, treffen die großherzige junge Frau bis ins Mark. Widerstand beginnt sich in ihr zu regen und lässt sie sich an ihre Wurzeln und ihre damit verbundene Stärke erinnern.
Ihr Gatte Nemos, Sohn von König Kreotis, wird nach dessen Tod zum König gekrönt. Doch ist er ein unerfahrener und jähzorniger Jungspund. Mit aller Macht versucht er aus dem Schatten seines bei den Völkern sehr geachteten Vaters zu treten. Ihm ist jedes Mittel recht, um dem Volk der Menschen seinen Willen aufzuzwingen. Blind vor Eitelkeit sieht er nicht, dass er sein Volk in größte Gefahr bringt.
Artem ist nicht nur oberster Befehlshaber der Armee von Galadon, sondern auch Stellvertreter und Vertrauter des Königs. Seine Aufgabe ist es, das Königspaar vor Gefahr zu bewahren, was kein leichtes Unterfangen für den Soldaten ist. Ihm wohnt ein stets freundliches, zugewandtes Wesen inne und sein Gerechtigkeitssinn und Beschützergeist machen ihn zum wahren Helden der Handlung. Doch Artem trägt ein gut behütetes Geheimnis in sich, von dem niemand erfahren darf.
Alle Nebenakteure hat Karola Löwenstein lebhaft, raumgebend und dynamisch eingefügt, sodass sie die Geschichte aktiv mitgestalten und das Gesamtbild abrunden.
Der Schreibstil
Karola Löwenstein schreibt sehr leicht verständlich. Bei ihrem Bemühen, alles möglichst detailliert und genau zu beschreiben und den Leser auch eingehend am emotionalen Befinden der Figuren teilhaben zu lassen, schlichen sich aber gehäuft Satzwiederholungen ein, die sich leicht bremsend auf den Lesefluss auswirken.
Ihre lebendige und fantasievolle Zeichnung von Galadon und dessen Bewohner ist äußerst gelungen. Sehr schön bildhaft baut sich beim Lesen das Setting um Schloss Schwanenberg mit der zu seinen Füssen liegenden Hauptstadt Goros auf. Der Leser kann durch die kleinen Gassen wandeln, er hört das Pferdegetrappel, das Knarzen der Räder der Kutschen und die Stimmen und Unterhaltungen der Menschen. Ja, er kann sogar die einzelnen Gerüche der verschiedenen Stadtviertel oder des naheliegenden Meeres wahrnehmen.
Der Plot als solches ist sehr interessant und macht neugierig auf den Fortlauf der Trilogie-Geschichte. Die eingesponnenen Darstellungen der einzelnen Völker und ihre jeweiligen Lebensarten, die Handels- und Friedensvereinbarungen, politischen Machtspiele und die Beschreibungen des Lebens am Hof samt seinen Intrigen haben mir gut gefallen, allerdings hat sich die Autorin zwischenzeitlich in der Darstellung von Nasjas Einleben am Hof und den regelmäßig abzuhaltenden Ratssitzungen verloren und dort viel zu lange aufgehalten. Was anfänglich wirklich gut begann und mich sehr in den Bann gezogen hat, sank nach etwa einem Viertel der Handlung hinab in die Ödnis der Langeweile. Ich spürte zwischenzeitlich kaum noch die Lust, am Lesen der Geschichte festzuhalten, weil ich erneut mit einer ermüdenden, unnötig in die Länge gezogenen, Ratssitzung rechnete. Doch ab Buchmitte kam plötzlich wieder Bewegung in die gesamte Struktur. Die Handlung nahm Fahrt auf und die Figuren wurden aktiver. Dynamisch stieg nun auch der Spannungspegel stetig an und sorgte überraschender Weise dafür, dass ich plötzlich erneut ganz in der Handlung versank und mich schlussendlich dann doch richtig begeistern konnte. Ja, sogar für eine Ratssitzung! Denn wenn sie kurz und knackig und auf dem Punkt gebracht ist, kann solch eine Zusammenkunft hochspannend und dramatisch sein.
Fazit
„Die Chroniken von Galadon 1-Das Mondtor“ ist ein Reihenauftakt, der mir wieder einmal beweist, dass man ein Buch nicht vor der letzten Seite beurteilen sollte. Zumindest dann nicht, wenn es so verheißungsvoll beginnt, wie es hier der Fall ist. Im Nachhinein bin ich froh um meinen, zugegebenermaßen nicht in jeder Lebenslage vorteilhaften, hier aber sehr zielführenden Hang zum Perfektionismus, der mich beim Lesen stets dazu antreibt, jeder Geschichte bis zum Ende die Chance zu geben, letztlich doch mein Leserherz zu erobern. Hier ist es gelungen! Wider Erwarten sogar so sehr, dass Band 2 „Das goldene Horn“ bereits bei mir eingezogen ist. Wer hätte das gedacht!? Ich selbst am allerwenigsten.
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
- Autor: Karola Löwenstein
- Titel: Die Chroniken von Galadon 1 – Das Mondtor
- Datum der Veröffentlichung: 29.06.2021
- Genre: Fantasy
- Verlag: Independently published
- ISBN des Prints: 978-3969668238
- Seitenzahl des Prints: 324
- Dateigröße des eBooks: 2215 KB
- Gelesenes Format: Print
- Leseexemplar: ja
- Autorenwebsite
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