Klappentext
Was wäre, wenn Du sie aufhalten könntest? Wenn es Dein Leben kosten könnte. Weil Du eine von ihnen bist!
Nicole Wagner arbeitet für die Krebell, eine außerirdische Rasse, die die Menschheit unterworfen hat. In ihrem Namen macht sie Jagd auf Widerstandskämpfer, die sich in den U-Bahnnetzen und Kanalisationen der Städte versteckt halten. Während eines Aufklärungsfluges über London wird sie abgeschossen und bedient sich einer Lüge, um am Leben zu bleiben. Die Menschen nehmen sie bei sich auf und sie lernt das Leben im Untergrund kennen. Und mit der Zeit erwachen ihre Zweifel…
Über den Autor
C. J. Knittel wurde 1981 in Krefeld am Niederrhein geboren. Seine ersten Geschichten schrieb er bereits in der Grundschule. Mit zwölf Jahren versuchte er sich an seinem ersten Buch, einer Geschichtensammlung, und bereits zwei Jahre später an seinem ersten Roman. Erste Veröffentlichungen folgten mit Anfang zwanzig. Er schrieb Rezensionen über Klassiker der Science-Fiction Literatur für ein Magazin und Erzählungen als Beiträge für Anthologien. Nach einer Schaffenspause von rund zwei Jahren, in der er sich intensiv mit dem Handwerk des Schreibens beschäftigte, erschien 2010 sein erstes Buch – die Mystery-Novelle „Die Siedlung“.
C. J. Knittel lebt heute mit seiner Frau in Mönchengladbach.
Meine Meinung
Im April dieses Jahres bekam ich vom Autor C. J. Knittel die Anfrage, ob ich sein neues Buch lesen und rezensieren würde. Bis dato hatte ich noch kein Science-Fiction-Buch gelesen, da ich aber Filme dieser Art mag und immer offen für Neues bin, habe ich kurzer Hand zugesagt und war sehr gespannt, ob mich dieses Genre auch lesetechnisch begeistern kann.
In „Die Träne des Phönix“ haben die „Krebell“, eine außerirdische Rasse in Gestalt von Rieseninsekten, die Menschheit unterworfen, um sich den Planeten Erde und deren Bewohner zu Eigen zu machen. Der Großteil der Menschheit wurde in Arbeitslager deportiert oder getötet, doch Nicole konnte das Vertrauen der Feinde gewinnen und schlug sich auf die Seite der „Krebell“, um auch die letzten menschlichen Widerstandskämpfer zu vernichten, die sich im Untergrund verschanzt haben. Während einer Aufklärungsmission wird Nicole mit ihrem Raumschiff abgeschossen und gerät in die Fänge einer Gruppe von Überlebenden. Mit Hilfe einer List schleust sie sich dort ein, um die Rebellen auszukundschaften. Wird ihr Plan aufgehen oder kommt man ihr auf die Schliche?
Der Protagonistin Nicole wohnt ein Charakter inne, dem es gelingt, sich selbst durch listenreiches Handeln im Überlebenskampf zu schützen. Manch einer würde es einen starken Zug nennen, während es Andere als puren Eigennutz oder Feigheit sehen. In meinem Fall löste sie zu Beginn ein Gefühl der Antipathie aus, weil sie Entscheidungen gegen jede Form der Menschlichkeit trifft, doch im Verlauf der Handlung schimmern immer mehr kleine Funken ihres verdrängten, wahren Wesens durch, was mich davon abhielt, sie am liebsten aus dem Buch ziehen und schütteln zu wollen. Die Nebenfiguren sind für mich lebendig gezeichnet und fügen sich gut in die Story ein. Besonders Ian, der Anführer der Rebellen-Gruppe, konnte mein Herz sehr berühren. Erwähnenswert finde ich zudem, dass mir einige Charaktere der „Krebell“ gar nicht so unsympathisch waren wie sie vielleicht sein sollten, denn trotz aller Feindseligkeit gegenüber der Menschheit sind sie nicht herzlos gezeichnet.
C. J. Knittel hat einen flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil, der den Leser sofort in die Geschichte eintauchen lässt. Geschickt zieht er ihn Seite um Seite immer tiefer in seine facettenreiche und dystopische Welt und beleuchtet anhand verschiedener Handlungstränge beide Seiten der rivalisierenden Spezies. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, das Setting und die handelnden Figuren bildhaft zu zeichnen. Vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen nicht nur die „Krebell“, in ihrer außerirdischen Form, sehr lebendig, auch das düstere Endzeit-Bild der Erde, mit ihren verwüsteten, leergefegten Städten und den kleinen, sich in U-Bahn-Tunneln versteckenden, Widerstandsgruppen voller traumatisierter, versehrter und hungernder Menschen, formt sich mit jeder gelesenen Seite mehr heraus. Doch der Leser hat nicht nur die Bilder im Kopf, er bekommt auch emotional das Gefühl, sich mittendrin zu befinden, in eine muffige Decke gehüllt neben den anderen Widerständlern im dunklen Tunnel auszuharren, großen Hunger zu verspüren und den leisen Unterhaltungen der Mitbewohner zu lauschen. Ja, ich habe gehasst, gehofft, mitgefiebert, mitgelitten und geweint, mich gefreut und war tieftraurig.
„Die Träne des Phönix“ ist eine sehr spannende und emotionale Story voller Dramatik, Verlust, Liebe, Freundschaft und Hilfsbereitschaft, die mich sehr begeistern konnte.
Obwohl die Geschichte in der Sparte „Science-Fiction“ zu Hause ist, hat sie für mich aufgrund ihrer Endzeitdarstellung aber auch deutliche Züge einer Dystopie, so dass sie Fans dieses Genres ebenso begeistern wird.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei C. J. Knittel für das Rezensionsexemplar und das große Lesevergnügen!
Erklärungen zu den Bewertungen findet Ihr hier.
Autor: C. J. Knittel
Titel: Die Träne des Phönix
Format: Mobi-Datei
Verlag: Independently published
Seiten: 320
[…] gut gefallen, falls ihr die dazugehörige Rezension noch einmal lesen wollt, so könnt ihr dies Die Träne des Phönix […]